Einleitung | Charakter | Prügeleien | Verkleidungen | Hinkelsteine | Chronologie
Allgemeines | Besondere Vorkommnisse mit Hinkelsteinen | In den folgenden Heften dient ein Hinkelstein als Wurfgeschoss
Der Hinkelstein gehört gleichzeitig zu Obelix' Freizeitgestaltung wie auch zu seinem Broterwerb, wobei allerdings bis auf die Vorkommnisse in "Obelix GmbH & Co. KG" nicht zu erkennen ist, wie Obelix mit seinem Gewerbe Geld verdient. Sicher ist, dass er Selbstversorger in Sachen Nahrung ist und um neue Bekleidung scheint er sich auch nicht zu kümmern. Demnach kann angenommen werden, dass ihm sein Hinkelsteinbruch neben der Wildschweinjagd und dem Verprügeln von Römern hauptsächlich zur Freizeitgestaltung nützlich ist.
Verschiedene Dorfbewohner kaufen sie bei ihm (schließlich liefert er desöfteren Steine aus) oder bekommen sie von ihm für einen Dienst geschenkt. Das Besondere daran ist die Tatsache, dass das Vorkommen der Menhire in der Asterix-Serie eigentlich ein Anachronismus ist, denn diese Monumente stammen eigentlich aus einer Zeit, die weit vor der angegebenen Datierung der Geschichten um 50 v.Chr. anzusiedeln ist. Mit modernen Untersuchungen werden die Steine gegenwärtig mit dem Zeitraum zwischen 3000 und 1000 vor Christus in Verbindung gebracht und haben deshalb nichts mit der keltischen Kultur zu tun. Trotzdem sieht man in wenigen Bildern, wie Obelix tatsächlich selbst Hand anlegt. In "Die goldene Sichel" und "Asterix als Gladiator" ist zum Beispiel zu sehen, dass er den Block offensichtlich in der typischen Form mit einem Beil direkt aus dem Felsen schlägt.
Eine besondere Ehre kommt Methusalix im gleichen Abenteuer zuteil, der von Obelix als Stellvertreter für die Auslieferung der Hinkelsteine während dessen Abwesenheit bestimmt wird. Obelix gibt ihm zudem noch den Tipp, für den Anfang immer nur einen auf einmal zu tragen. Es verwundert nicht, dass Obelix sogar einen alten Gallier einer Frau vorgezogen hat, schließlich ist sich Obelix in "Asterix und Maestria" sicher, dass er sowieso nie durch eine Frau ersetzt werden könne, da das Hauen von Hinkelsteinen viel zu viel Geschicklichkeit erfordere.
Mit einer besonderen Form des Steines, womöglich ein noch unbehauenes Exemplar, zeigt Obelix auf der ersten Seite des Albums "Asterix der Gallier" den ersten Hinkelstein, den er auch noch auf dem Rücken trägt (in der oben abgebildeten Zeichnung im zweiten Bild von links). Doch bereits auf der nächsten Seite trägt er einen Hinkelstein in der uns bekannten Form. Auf Seite 10 trägt er sogar zwei Exemplare gleichzeitig, die er nach eigenen Angaben noch ausliefern müsse. Es stellt sich natürlich die Frage, wozu man eigentlich einen Hinkelstein benötige, allerdings wird diese Frage in der Serie ebenso wenig endgültig geklärt wird es bisher die moderne Wissenschaft vermochte. Man nimmt an, dass sie eine kultische Bedeutung hatten, zum Beispiel in der Nähe von Grabstätten oder selbst als Grab angelegt wurden (Hünengrab).
Dass aber Hinkelsteine nicht nur bei Obelix, sondern generell einen besonderen Stellenwert bei den Galliern einnehmen, ist im Album "Asterix und die Goten" zu erkennen. Dort erhält nämlich Miraculix als bester Druide des Treffens im Karnutenwald als Auszeichnung dieser Ehre einen goldenen Hinkelstein (Abbildung rechts). Und Rohrpostix, der Briefträger des gallischen Dorfes, empfiehlt Obelix beim Verschicken eines Hinkelsteins per Post dieses per Einschreiben zu machen, weil sie sonst beim Aussortieren verloren gehen könnten.
In Zusammenhang mit Hinkelsteinen sei schließlich noch auf eine Kurzgeschichte aus dem Jahre 1977 hingewiesen, die im Magazin "STERN" erschienen ist. In "Wer hat Angst vor den Deutschen?" werden mit Helmut Schmidt als Schaffefix und Franz Josef Strauß als Herrscherix die Vorurteile gegen die Deutschen, Reichtum und Arbeitswut, aufs Korn genommen. Dort fertigen Germanen ihre Form der Hinkelsteine an: Gerade, rechteckig und wie aus einem Guss, wobei jede Abweichung von der Norm hart bestraft werde.
Besondere Vorkommnisse mit Hinkelsteinen:
- In "Die goldene Sichel" nimmt Obelix einen Hinkelstein als Geschenk für seinen Vetter Talentix nach Lutetia mit. Das als Gepäck bezeichnete Utensil dient ihm auch als Schlaginstrumente in der Taverne des Sichelhändlers Bossix. Außerdem erwägt Obelix den Einsatz eines Hinkelsteins als Rammbock hier auf Seite 12 an der Tür von Talentix zum ersten und einzigen Mal in der Asterix-Serie.
- Obelix bietet Miraculix in "Asterix als Gladiator" einen Hinkelstein als Gegenleistung für einen Schluck Zaubertrank an.
- In "Der Kampf der Häuptlinge" benutzt Obelix den in dieser Geschichte so folgenreichen Hinkelstein während des finalen Kampfes gegen die Legionäre als Schlag- und Wurfinstrument (siehe Abschnitt "Hinkelstein als Wurfgeschoss")
- Das "Souvenir aus Aremorica" für Grautvornix sorgt bei der Abreise für eine gebrochene Achse seines Wagens in "Asterix und die Normannen" und damit für die leichte Gefangennahme des jungen Mannes aus Lutetia durch die Männer aus dem Norden.
- Für Falbala versieht Obelix in "Asterix als Legionär" einen Hinkelstein mit einer roten Schleife (Abbildung rechts). Natürlich wird er von Asterix auf den Umstand hingewiesen, dass das sicher kein passendes Geschenk für ein junges Mädchen sei und Blumen besser geeignet seien.
- Als die Athleten in "Asterix bei den Olympischen Spielen" am Vorabend der Abreise nach Griechenland ihre Siebensachen packen, wickelt Obelix einen Hinkelstein ein, um ihn auf die Reise zu den Olympischen Spielen mitzunehmen. Was mit diesem Menhir allerdings nach den Spielen passiert oder wofür ihn Obelix benötigt geht aus der Geschichte nicht hervor.
- Zur besonderen Ehre des Gastes Moralelastix im Abenteuer "Asterix und der Kupferkessel" schmückt Obelix den auf dem Rücken getragenen Hinkelstein mit einer Blumenkette.
- In "Asterix in Spanien" wollen Asterix und Obelix das Boot von Verleihnix für die Überfahrt an die Grenze nach Hispanien ausleihen. Der Fischhändler besteht darauf, dass er in Hinkelsteinen bezahlt wird, da er nach eigener Auskunft ein Stück Land geerbt habe, wo ihm noch etwas zur Ausgestaltung fehle. Der beistehende Textkasten klärt den Leser schließlich auf, dass sich dieses Gelände bei Carnac befinden würde, einem kleinen Dorf in der heutigen Bretagne, das berühmt geworden sei durch seine vier Kilometer langen Steinalleen aus etwa 3000 Menhiren.
- Für das sein Geburtstagsfest erhält Majestix von Obelix nach einer Szene, die einen Raum in seiner Hütte des Bandes "Streit um Asterix" zeigt, offenbar jedes Mal einen Hinkelstein als Geschenk. Zum Ende des Abenteuers steht dann tatsächlich ein Hinkelstein mit Schleife in der Nähe des Festbanketts.
- Auf der ersten Seite des Abenteuers "Asterix bei den Schweizern" wird der Leser Zeuge, dass Hinkelsteine nicht nur grob aus dem Stein geschlagen, sondern bei Bedarf auch mit einem Tuch poliert werden.
- Zum ersten Mal zeigen Römer in "Die Trabantenstadt" Interesse an einem Hinkelstein als Ausstattungsmerkmal ihrer Wohnung. Obelix ist sichtlich überrascht über den Wunsch der Römer, die das erste Haus in der Trabantenstadt bezogen haben und nun im gallischen Dorf einkaufen. Als Gegenleistung für das schöne Stück, das schließlich im Atrium stehen soll, verlangt er nur zwei Wildschweine.
- In "Die Lorbeeren des Cäsar" versucht Obelix Idefix mit Hilfe eines großen Hinkelsteins das Apportieren beizubringen. Später versucht er das Gleiche noch mal mit einem deutlich kleineren Exemplar, diesmal mit Erfolg! Doch als er vor einem Kampf mit den Römern einen Hinkelstein in Richtung der Legionäre wirft, rennt Idefix wider Erwarten los und bringt sich so in Gefahr.
- Auf Seite 12 des Albums "Die große Überfahrt" sind Obelix und Asterix auf offener See dermaßen hungrig, dass sie mit einem Sößchen von Gutemine sogar einen Hinkelstein essen würden.
Natürlich beinhaltet das Abenteuer "Obelix GmbH & Co. KG" im Zusammenhang mit Obelix' Hinkelsteinen den Höhepunkt für Menhirfreunde und -sammler. Mit dem Aufkauf aller gelieferten Hinkelsteine durch Technokratus will Julius Cäsar die Gallier in die Dekadenz treiben. Die Kampagne funktioniert anfangs so gut, dass auch andere Gallier, darunter Methusalix, Automatix und Verleihnix, Hinkelsteine herstellen und diese an die Römer liefern.
Während dieses Albums läuft die Marketing-Strategie der Römer auf vollen Touren und zu Beginn profitieren sie sogar von den Verkäufen der eingekauften Hinkelsteine. Folgende Worte richtet Technokratus an Cäsar, um die geschäftliche Seite zu erklären und ihn davon zu überzeugen, dass der Aufkauf der Hinkelsteine unbedingt weitergehen muss: "Die Nachfrage nach Hinkelsteinen ist im römischen Reich praktisch gleich Null. Daher braucht man Kreativität, um beim potentiellen Käufer einen stetig steigenden Bedarf zu wecken. Die Leute kaufen a) Nützliches b) Bequemes c) Amüsantes d) was den Nachbarn neidisch macht und dieses d) ist die Marktlücke, in die wir stoßen müssen." Weitere Produkte, die im Zusammenhang mit dem Hinkelstein in Frage kommen sind: Freizeitkleidung mit Motiv, Sonnenuhren, Modeschmuck und einen Kasten mit Werkzeug und der Aufschrift "HINKELSTEIN IM EIGENBAU" (Abbildung rechts).
- In "Der Sohn des Asterix" sorgt Obelix zuerst mit einem auf dem Rücken getragenen Hinkelstein für einen zerstörten Eingang in Majestix' Hütte, bevor er sich mit dem Hinkelstein bei Appendix bedankt, der ihm zuvor eine Kuh ausgeliehen hatte. In der Szene ist eine riesige Sammlung an aufrecht stehenden Hinkelsteinen auf dessen Wiese zu erkennen, auf der nach Appendix' Hinweis sowieso nichts anderes wachse. Natürlich ist dieses Steinfeld der zweite Hinweis in der Asterix-Serie auf die in Carnac stehenden Steine. Mit der Bitte "Stell' meinen Hinkelstein kühl!" weist Obelix später noch den am Tor wachenden Middlesix an, während dessen Suche nach dem Kind auf den Stein aufzupassen.
- Auf Seite 36 geht ein Versuch dem kleinen Idefix in "Asterix und Maestria" das Jonglieren eines Hinkelsteins auf der Nase beizubringen fast daneben.
- Als Falbala in "Obelix auf Kreuzfahrt" am kleinen Obelix vorübergeht, stürzt dieser in seinen Steinbruch um Falbala einen Hinkelstein zu schenken, doch aufgrund der fehlenden Stärke vermag Obelix den Menhir nicht zu bewegen.
- Nachdem Obelodalix in seinem Laden "Zum hippen Aremoricaner" einem Touristen einen von Hand gehauenen Hinkelstein aus aremoricanischen Granit anbietet, garantiert er diesem in "Asterix und Latraviata", dass dieser rund um die Uhr den gleichen Preis koste. Als sich Asterix und Obelix nach Condate aufmachen um ihre Väter zu befreien, nimmt Obelix einen Hinkelstein als Geschenk mit. Mit diesem Hinkelstein bringt er den fliehenden Visacardus zur Strecke. Zum Ende des Abenteuers benennt sein Vater und Astronomix den Laden in "Zum fliegenden Hinkelstein" um und nimmt den Hinkelstein von Obelix als Markenzeichen des Ladens an.
- Im Kurzgeschichtenalbum "Asterix plaudert aus der Schule" spielt ein Hinkelstein in mehreren Geschichten eine kleine Rolle: In "Im Jahre 50 v.Chr." begräbt ein Hinkelstein einen Legionär unter sich und Idefix balanciert einen großen Hinkelstein auf seiner Nase. In der Kurzgeschichte "Das Maskottchen" soll Idefix wieder einen großen Hinkelstein apportieren, welcher jedoch einen im Wald stehenden Legionär trifft. In der Kurzgeschichte "Obelisc'h" bekennt der Nachfahre von Obelix, Obelisc'h, dass in der Familie niemand ohne Hinkelstein verreise, weil dieser ihr Glücksbringer sei. Allerdings bringt das Gewicht eines Hinkelsteins in der neuzeitlichen Welt kleinere Transportprobleme mit sich (Abbildung rechts).
- Dass das Werfen von Hinkelsteinen bei den Galliern ein sehr beliebtes Spiel sei und Hinkelsteinball genannt werde, erklärt Obelix dem Ausserirdischen Tuun auf Seite 30 des Albums "Gallien in Gefahr". Mit einem Hinkelstein beweisen dann auch Asterix und Obelix vor den beiden Ausserirdischen die Wirkungskraft des Zaubertranks, welcher jedoch nicht verhindert, dass der Nagma ihn nicht fangen kann. Anschließend benutzt Obelix einen Hinkelstein um die Magnuds des dann wütenden Nagmas wie beim Bowling mit einem Wurf außer Gefecht zu setzen.
- In "Asterix bei den Pikten" möchte Obelix gerne einen Hinkelstein mit auf die Reise nehmen, doch Asterix meint, dass ein Hinkelstein auf der Reise nur stören würde.
- Ein kleiner Running gag ist in "Die Tochter des Vercingetorix" die Tatsache, dass Obelix versucht, einen Hinkelstein auszuliefern, davon jedoch immer wieder u.a. durch Asterix abgehalten wird. Auch nutzt er den Hinkelstein, um bei Observationen möglichst "natürlich" auszusehen.
In den folgenden Heften dient ein Hinkelstein als Wurfgeschoss:
- (4 Würfe): Zum ersten Mal als Wurfgeschoss und gleich mit weitreichenden Folgen kommt der Hinkelstein in "Der Kampf der Häuptlinge" ins Spiel. Dort will Obelix einen Trupp Legionäre auseinander sprengen, trifft damit jedoch den Druiden Miraculix, der daraufhin eine Amnesie erleidet. Durch diesen Gedächtnisverlust ist dieser außerstande den Zaubertrank zu brauen. Nachdem sich der Druide Amnesix dieser Sache angenommen hat, soll Obelix erklären, wie der Unfall entstanden ist und in seiner grenzenlosen Naivität schlägt Obelix auch diesen Druiden mit einem Hinkelstein in das Reich der Träume. Als Obelix mit schlechtem Gewissen überlegt, wie er den Schaden wieder gutmachen könne, kommt er auf die Idee, Miraculix nochmals einen Schock mit dem Hinkelstein zu verpassen. Glücklicherweise genest der Druide auch ohne diese Hilfe, so dass mit dem letzten Wurf in diesem Abenteuer der gallische Häuptling Augenblix den Hinkelstein auf den Kopf bekommt.
- (3 Würfe): Erst in "Das Geschenk Cäsars" wird wieder ein Hinkelstein als Wurfgeschoss verwendet. Obelix versucht dabei mit dem Menhir Idefix das Apportieren beizubringen und trifft nur knapp am Pferd vorbei, das den Wagen von Orthopädix und seiner Familie zieht, der gerade das gallische Dorf betreten hat. Einen deutlich kleineren Hinkelstein wirft Obelix später noch einmal zum Apportieren und zum Ende des Abenteuers zerstört er mit einem geworfenen Hinkelstein einen Onager der angreifenden Römer.
- (2 Würfe): Ein vermutlich von Verleihnix geworfener Hinkelstein, soll in "Obelix GmbH & Co. KG" seinen Erzfeind Automatix treffen, der eine abwertende Bemerkung über dessen Hinkelsteine gemacht hat. In der folgenden Schlägerei zwischen den Galliern werden natürlich auch Hinkelsteine als Argumentationshilfe verwendet.
- (1 Wurf): In "Asterix und Latraviata" erwischt Obelix den fliehenden Visacardus mit einem geworfenen Hinkelstein.
- (2 Würfe): In der Kurzgeschichte "Im Jahre 50 v.Chr." belegt Obelix im Kurzgeschichtenalbum "Asterix plaudert in der Schule" die Frage wofür Hinkelsteine gut sein könnten mit einem Hinkelsteinwurf auf einen Legionär. In der Kurzgeschichte "Das Maskottchen" dagegen trifft Obelix beim Apportieren mit Idefix einen Legionär eher zufällig direkt auf den Kopf.
- Im Album "Asterix in Italien" kommt zwar kein Hinkelstein zum Wurfeinsatz, erwähnenswert ist der Volltreffer von Obelix mit einem riesigen Felsbrocken, der gerade bei einem Ausbruch aus dem Vesuv geschleudert wurde, doch. Der runde Bimsstein, der deutlich größer als ein Hinkelstein ist, wird von Obelix zurück in den Vulkan geschleudert und sorgt so für einen verzögerten Vulkanausbruch, der nun erst etwa 140 Jahre später passieren wird.
- (1 Wurf): Mit einem Hinkelsteinwurf schlichtet Obelix im Abenteuer "Die Tochter des Vercingetorix" einen Streit zwischen Automatix und Verleihnix mit einem treffenden Hinkelstein, der gleich beide auf einen Schlag kurzzeitig außer Gefecht setzt.