Der rechts abgebildete Onager ist eine römische Wurfmaschine, die auf Seite 26 des Abenteuers "Asterix bei den Belgiern" von einem Zenturio gegen Asterix, Obelix und Majestix, die sich einem römischen Lager nähern, zum Einsatz gebracht wird.
Der Onager (lateinisch: wilder Esel) ist ein spätantikes Katapult. Der Wurfarm wurde in einem verdrehten Seilbündel (Torsionsgeschütz) gelagert und über einen Seilzug gespannt. Die Seilbündel erfüllten hierbei die Funktion einer Feder und sorgten für die zum Werfen nötige Energie. Am Ende des Wurfarmes wurden in einer Art Schale ein oder mehrere Wurfgeschosse geladen und durch das Lösen einer Sperre weggeschleudert.
Große Steinblöcke wurden gegen feindliche Festungen verschossen, mehrere kleinere Projektile auf einmal (Schrapnellprinzip) eher gegen feindliche Truppenansammlungen. Gegen feindliche Städte wurden auch Brandsätze und Tierkadaver (frühe Form der Biowaffen) als Munition verwendet. Die beim Lösen des Wurfarms freigesetzte Energie setzte auch das Katapult in Bewegung, das dabei (ähnlich einem mit den Hufen ausschlagenden Esel) mit dem hinteren Ende nach oben wippte, was in der Zeichnung sehr gut rekonstruiert ist. Seine Geschosse konnten 100-350 m weit schleudern, je nach Größe des Wurfarms.
In der römischen Kaiserzeit trat der Onager, auf einem von zwei Ochsen bespannten Wagen fortgeschafft, auch als Feldwurfgeschütz auf. Jede Legion führte (außer 55 Karrenballisten) zehn Onager mit.