Ein Legionär ist ein römischer Soldat niederster Rangordnung. Naturgemäß kommen in jedem Asterix-Abenteuer mehr oder minder viele Legionäre vor, da sich die Gallier schließlich immer im Kampf gegen die römische Besatzung befinden und Julius Cäsar weiterhin die Absicht verfolgt, das gallische Widerstandsnest dem Erdboden gleich zu machen, sind Legionäre immer gerne gesehene Opfer der Gallier.
Da es kaum möglich ist alle Auftritte von Legionären aufzuzählen, sind hier nur Informationen berücksichtigt, die in den Alben etwas über den Alltag der Legionäre berichten. So feiern in "Das Geschenk Cäsars" nach Auskunft eines Legionärs im Kerker, in dem Keinentschlus nach durchzechter Nacht einsitzt, die Soldaten den Tag MMMMMMD. Mit diesem alten Brauch begehe man die Tatsache, dass es nur noch 6500 Tage bis zur Entlassung seien. Keinentschlus selbst steht dabei kurz vor der honesta missio, der ehrenhaften Entlassung nach 20 Jahren Dienstzeit.
Im Abenteuer "Asterix als Legionär" erfährt der Leser etwas über die Einberufung und Ausbildung der Legionäre durch die römische Armee im Hauptquartier in Condate. Dort erfährt man auch, dass die Legionärsrationen in der Regel aus Korn, Speck und Käse bestünden, die aus Rationalisierungsgründen zusammen gekocht werden und bei den neuen Legionären keine Begeisterung entfachen. Schließlich werden die ausgebildeten Legionäre, in Person des Griechen Militaros, des Brite Eftax, des Belgiers Mannekenpix, des Goten Kriegmichnich, des Ägypters Tennisplatzis und der Gallier Asterix und Obelix Teil der 1. Legion, 3. Kohorte, 2. Manipel, 1. Zenturie. Der Gote Verkrümeldich, der sich ebenfalls als Freiwilliger bewarb, wurde nicht genommen, weil er den körperlichen Anforderungen nicht entsprach und zu dünn war. Dieser Einheit gehört übrigens auch zufällig Claudius Speculatius an, der im Album "Asterix bei den Belgiern" einen Auftritt hat.
In der Sprache der Legionäre soll Fidibus sprechen, nachdem ihm bei der Überprüfung der Echtheit eines Druiden beim Karnutenwaldtreffen ein Pulver gegeben wurde. Dass auch Druiden einen Sinn für Humor haben, beweist Fidibus, als er auf Seite 8 in "Asterix und die Goten" den Mund aufmacht: "I-AA".
Die Namen aller in der Asterix-Serie vorkommenden Legionäre wird im Themenbereich "Männer" zusammengefasst.
Der Erfolg der römischen Legion beruhte auf überlegener Ausrüstung, Ausbildung und hoher Disziplin im Gefecht, was der wesentliche Faktor für die Expansion des römischen Reichs war. Ein Legionär über ein umfangreiches Arsenal an Waffen, Schutzausrüstung, Schanzwerkzeug und persönlicher Ausrüstung. Sie erhielten als Körperpanzerung eine Lorica Hamata (Kettenhemd) oder eine Lorica Squamata (Schuppenpanzer). Dazu kam der Cassis (Helm). Der wichtigste defensive Schutz war das Scutum, ein großer rechteckiger Schild aus Holz, überspannt mit verziertem Leder oder Filz, sowie mit eisernem Schildbuckel. Der Gladius, ein Kurzschwert mit ca. 50 cm Klingenlänge, das auf der rechten Seite getragen wurde, war lange Zeit die kennzeichnende Waffe der Legion. Außerdem trug jeder Legionär zwei Pila (Wurfspieße).
Die Legion kämpfte sowohl in geschlossener Schlachtordnung, sodass der einzelne Soldat nur von vorn angreifbar und sehr gut durch den großen Schild gedeckt war, aber auch – im Gegensatz zur Phalanx – in lockerer Schlachtordnung, in der der Legionär keinen Kontakt zu Nachbarn, Vorder- und Hintermann hatte. Dies erforderte weit größere Disziplin, als in den dichten Reihen der Phalanx zu kämpfen. Die normale Schlachtordnung wies dabei eine Gliederung in drei Reihen auf. Zwei Zenturien wurden zu einem Manipel zusammengefasst, das unter dem Befehl des dienstälteren Centurio kämpfte. Später erfolgte die Aufstellung nur noch in Kohorten.
Weitere Informationen:
- Alle namentlich bekannten Legionäre der Asterix-Serie im Themenbereich "Männer"
- Angriffsformationen