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Die Zukunft
Die Zukunft vorhersagen, aus: Der Seher, Seite 10
(Anspielung auf ein Gemälde von Rembrandt)
Schon seit Urzeiten sind die Menschen auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und nach Leitplanken, die das Wesen erklären. Selbst der wissenschaftlich aufgeklärte Mensch von heute, der nach außen "nur zum Spaß" Horoskope liest oder sich sogar erstellen lässt, wünscht sich insgeheim, im Horoskop Bestätigung seines Weges zu finden. Dazu passt auch, dass jeder in einem Horoskop Eigenschaften findet, die man nur zu gerne als bestätigt sieht. Der vorliegende Themenbereich widmet sich deshalb mit einem unterhaltsamen und zwinkernden Auge diesem Thema.

Tatsächlich sind von den Kelten keine Überlieferungen von Wahrsagungen bekannt. Als Naturvolk wäre es jedoch selbstredend, dass hier keine Sternbilder zum Tragen kämen, sondern Pflanzen als Sinnbild für die unterschiedlichen Eigenschaften verwendet würden. Die Astrologie als Sterndeutung wurde schon bereits von den Sumerern und in Mesopotamien lange vor den Galliern praktiziert. Von den Kelten, zu denen der Stamm der Gallier gehört, lassen sich durch keine antiken Quellen Wahrsagungen belegen, zumal die Kelten kaum schriftliche Zeugnisse überlieferten.

Wahrsagerin
Wahrsagerin Sibylle
aus: Asterix in Italien, Seite 5
In der Asterix-Serie begegnen uns in mehreren Abenteuern die in die Zukunft schauenden Gestalten, die meist mystisch und geheimnisvoll dargestellt werden. Ein Baumhoroskop wird durch den Gallier Sputnix erwähnt, der auf Seite 7 des Abenteuers "Der Papyrus des Cäsar" aus der Gallischen Revue verschiedene Horoskope des Druiden Apollosix vorliest, die bei den anwesenden Dorfbewohnern auf reges Interesse stoßen. Folgende nachstehende Horoskope werden dabei den entsprechenden Dorfbewohnern zugesagt:

Die Namen der Gewächse, unter denen die Gallier geboren worden sind, entsprechen in der deutschsprachigen Ausgabe nicht dem französischen Original. Dass der Übersetzer Klaus Jöken hier kreativ geworden ist, liegt in der Natur der deutschen Sprache, die über andere Analogien als das Französische verfügt. Deshalb ergibt es auch einen Sinn, dass gerade der Dorfälteste Methusalix unter dem Zeichen der Eiche geboren ist. Die Eiche steht hier für das Symbol des Heldentums und Standhaftigkeit und was kann man von dem alten Veteranen von Gergovia anderes behaupten?

Es verwundert nicht, dass gerade Obelix als Liebhaber saftiger Wildschweine unter dem Zeichen der Eberesche geboren ist. Da Asterix am gleichen Tag wie Obelix geboren wurde, ist es nur logisch, dass auch Asterix das gleiche Horoskop hat. Im französischen Original ist es "Chataignier" - das ist die Kastanie. Im Französischen bezeichnet man einen Faustschlag auch als "eine Kastanie geben".

Troubadix trägt das Zeichen der Lärche nicht ohne Stolz, denn schließlich ist die Lerche, also der Vogel, der Pate der Musiker. Im französischen Original steht dort ein doppeldeutiges Wortspiel: "Natifs du ... charme". Das heißt sowohl "geboren im Zeichen der Hainbuche" als auch "angeborener Charme". Die ewig zerknirschte, etwas angesäuerte und selten nachgebende Gutemine ist nicht zufällig im Zeichen der Sauerkirsche geboren. Im französischen Original steht dort "Tilleul", das ist die Linde. Das ist wahrscheinlich eine ironische Anspielung, da die Linde ja eher beruhigend ist.

Im Laufe der Geschichte werden dann die Aussagen der Horoskope vom Beginn immer wieder thematisiert, wobei durch einen Fehler beim Vorlesen Sputnix die Horoskope von Methusalix und Obelix vertauscht. Das führt dazu, dass Obelix bis kurz vor dem Ende der Geschichte allen Konflikten aus dem Weg geht und Methusalix auf der Suche nach neuen Eroberungen ist, zum Leidwesen seiner Frau.

In diesem Themenbereich wird ausführlich dargestellt, in welchen Abenteuern dem Leser die Auguren, Wahrsager und Propheten begegnen. Obwohl von den Kelten nichts Derartiges überliefert ist, kann man davon ausgehen, dass auch sie auf Beobachtungen und Erfahrungen basierte Entscheidungen trafen. Die Kelten und deren Kultur werden heute gerne als zeitgenössische Alternative im Rahmen von esoterischen Handlungen instrumentalisiert.

Das hier von der Homepage "baumpruefung.de" übernommene, als "Gallier-Horoskop" benannte Keltische Baumhoroskop, dient ausschließlich der Unterhaltung und soll eine Brücke zwischen der Astrologie von heute und der keltischen Pflanzenmystik schlagen. Es ist anzunehmen, dass die Kelten mangels wissenschaftlicher Erklärungen Aberglauben praktizierten, der Abläufe der Natur durch übernatürliche Kräfte zu erklären versuchte. Sicher ist auch, dass wie für viele antiken Völker der Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten eine große Rolle gespielt haben muss.

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