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Artbook: Asterix und der Greif
Egmont Comic Collection
Das Artbook zum Asterix-Abenteuer "Asterix und der Greif" wurde zum 24. November 2021 in einer Auflage von 399 Stück angekündigt, neun zusätzliche Künstlerexemplare, nummeriert von HC1 bis HC9, waren nicht zum Verkauf bestimmt. Zum Erscheinungstag war das Artbook jedoch weder bei einschlägigen Online-Shops noch im Shop der Egmont Comic Collection erhältlich. Offensichtlich wurden jedoch Ausgaben an Buchhändler ausgeliefert, denn bei ausgewählten Händlern waren sie erhältlich und wurden wenig später u.a. auch bei Online-Auktionen angeboten.
Das Asterix 39 Artbook bzw. die vom Verlag so genannte "Superluxusausgabe" wird in einem Schuber aus Plexiglas ausgeliefert, das in seinem Design an die Reise in das verschneite Land der Sarmaten erinnert (Abbildung rechts). Das Artbook selbst besteht aus zwei gegenüber angebrachten Büchern, dem Storyboard auf der einen und die Skizzen bzw. Tuschezeichnungen auf der anderen Seite. Zudem enthält das etwa 250 Euro teure Artbook zwei von den Autoren signierten Kunstdrucke. Einen redaktionellen Teil enthält das Artbook nicht.
Auf der Hauptseite der Sonderbände ist eine Übersicht zu allen erschienenen Skizzenbüchern, Luxuseditionen und Artbooks aufgelistet.
96 Seiten, ISBN-13 978-3770403158
Meinung aus dem Asterix-Forum
Das Artbook besteht aus zwei Büchern: Buch 01 beinhaltet das Storyboard mit den Scribbles von Jean-Yves Ferri. Diese Vorabzeichnungen des Texters lassen die Figuren noch nicht erkennen. Die Texte sind in französischer Sprache und auch für die deutsche Ausgabe nicht übersetzt. Das Buch 02 beinhaltet die Skizzen von Didier Conrad und die Tuschezeichnungen. Nun hat man die Skizzen ja bereits in der Luxusedtion und die Tuschezeichnungen sind im Grunde nichts anderes als die fertigen Comic-Seiten vor der Kolorierung. Der Reiz dabei ist allerdings, dass sich hier - anders als in der Luxusedition - die jeweilige Skizzenseite mit der jeweiligen Tuschezeichnungsseite gegenüber liegen. So kann man direkt die Entwicklung sehen und kleine Änderungen im Schaffensprozess entdecken.
Redaktionelle Seiten mit Erläuterungen oder Hintergrundinformationen gibt es nicht. Es gibt jeweils nur ein paar Seiten "Aus dem Atelier" von Ferri und Conrad. Dort sieht man alternative Cover- und Figurenentwürfe bzw. Charakterstudien, die die Entwicklung einiger Figuren und Szenen oder Bilde, die es nicht in den fertigen Comic geschafft haben, zeigen. Einen groben Ablauf der "Stationen" der römischen Expedition, wie Ferri sie sich vorgestellt hat, sieht man dort auch. Das alles ist allerdings - soweit es Text beinhaltet - handschriftlich Französisch und nicht übersetzt. Es ist auch ersichtlich nicht auf Vollständigkeit angelegt, so sind z.B. Scribbles nur von 2 der 4 Ankündigungsstips abgebildet.
Ein ganz großes Manko ist die Leseunfreundlichkeit der Ausgabe. Die beiden Bücher sind mit je einem Softcover-Buchdeckel in die Aufklappbare Hardcover-"Mappe", die in der Plexiglasbox steckt, eingeklebt. Das heißt, das jeweilige Backcover beider Bücher stellt zugleich je eine Seite des Umschlags dieser Hardcover-"Mappe" dar. Für das Buch 01 auf der linken Seite bedeutet das, dass man es zwar normal durchblättern kann, jedoch immer die ganze Mappe mit Buch 02 daran hängenbleibt. Ein gemütliches Durchblättern im Sessel ist dammit quasi nicht möglich, weil man es nicht aus der "Mappe" herausnehmen kann. Noch schlimmer aber hat es Buch 02 getroffen. Das ist rechts gebunden und auch nicht herausnehmbar. Man muss es also ähnlich wie ein arabischsprachiges Buch mit dem Buchrücken nach rechts durchblättern. Das stört einen entspannten Lese- und Betrachtungsfluss - jedenfalls für den Ungeübten - doch ganz erheblich. Nebenbei bemerkt sind die beiden Bücher lediglich in Klebebindung gefasst (also gelumbeckt). Bei einem Werk zu diesem Preis hätte ich eigentlich Fadenheftung erwartet, da Klebebindungen nach vielen Jahren, wenn der Kleber hart geworden ist, brechen können.
Fazit: Für Sammler und Beschenkte eine künstlerisch wertvolle Ausgabe, zum Lesen jedoch völlig unpraktisch. Wenn es keine 250 Euro sein sollen oder die detailreichen Zeichnungen eher Mittel zum Zweck sind, reicht auch die Luxusedition.