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Irgendwann, lange vor dem Zeitpunkt, an dem ein neues Asterix-Abenteuer im Kiosk liegt, entsteht die Idee einer neuen Geschichte im Kopf des Autoren. Traditionell machten René Goscinny und Albert Uderzo aus den Vorbereitungen für ein neues Abenteuer ein großes Geheimnis. Mit dem Tod von René Goscinny im Jahre 1977 ist Albert Uderzo alleine verantwortlich und entsprechend langfristiger sind auch die Vorbereitungen - eine mögliche Erklärung für die großen Zeitabstände zwischen dem Erscheinen von zwei Asterix-Heften seitdem.

In "Uderzo - auf dem Weg zu Asterix" (Seiten 177 ff) wird beschrieben, wie in den gemeinsamen Zeiten, "wenn wieder eine neue Asterix-Episode fällig" wurde, Goscinny und Uderzo die Köpfe zusammensteckten und Ideen und Vorschläge prüften, bis ausreichend Stoff für unterhaltsame 44 Seiten zusammengetragen war. Das Thema ergab sich dabei aus verschiedenen Quellen, beispielsweise einem Geschichtswerk, einem Gegenstand oder einer Reise. Hauptsache sei es gewesen, dass der Anlass ihnen gefiel und Spaß mache.

Fachbücher, Museen und Reisen dienen dem Quellenstudium. Ihr Einfluss schlägt sich in manchen Darstellungen nieder, vor allem bei Landschaften und geografischen Skizzen, bei Gebäuden und selbstverständlich bei Waffen, Kriegsgerät und Kleidung.

Die Allgemeinbildung eines Autors ist für den Erfolg seines Werkes ebenso wichtig, wie die zusätzliche Recherche zur Dokumentation, denn auch auf dem Papier kann man die Kostüme und Außendekorationen nicht erfinden, ohne die historischen Begebenheiten zu berücksichtigen. In den Asterix-Bänden macht dieser Aspekt im Zusammenhang mit den Anachronismen und den damit verbundenen Verbindungen zur heutigen Zeit den ganz besonderen Reiz dieser Serie aus.

Wie die allgemeine Idee zu Asterix entstanden ist, beschreibt die liebevoll gezeichnete Geschichte "Geburt einer Idee" aus dem Jahr 1962, in der Uderzo und Goscinny die Idee versinnbildlichen. Doch auch jeder einzelne Band ist eine Geburt für sich und muss sorgsam vorbereitet sein. Drei Basiselemente muss der humoristische Schriftsteller geschickt anwenden:

Aus unzähligen Büchern, die Goscinny und Uderzo über die Gallier und Römer zur Zeit Cäsars gelesen haben, kristallisierte sich im Laufe der Zeit ein Thema heraus, aus dem sich Geschichte entwickelte. Die Recherche spielte dann eine größere Rolle, als gemeinhin angenommen wird. Dazu später mehr im Kapitel Recherche. Worum soll es gehen? Was machen die Helden? Wie kommen sie an ihr Ziel? So stand beispielsweise "Asterix bei den Belgiern" jahrelang auf der Liste der möglichen Themen, bis die Autoren auf die zündende Idee kamen, weshalb Asterix und Obelix die belgische Grenze überschreiten sollten.

Bis zum Tode von René Goscinny im Jahre 1977 war Uderzo für die Zeichnungen, Goscinny für die Texte zuständig. Auch die Idee der Geschichte war Teamarbeit. Über den Verlust im Zusammenhang mit der Produktion eines Bandes sagte Uderzo, dass die Situation tatsächlich weniger schwierig war als ursprünglich angenommen. Seiner Meinung nach lag es daran, daß er bereits zu Beginn seiner Karriere alle Drehbücher seiner eigenen Projekte selbst geschrieben hatte. Und dies hatte Uderzo in der Zeit mit Goscinny bis ins Detail verfeinert. René Goscinny pflegte seine Drehbücher von A bis Z zu planen, wobei Uderzo das Zeichnen erst begann, wenn die letzte Seite der Geschichte vorlag. Nie gab es etwas zu ändern, nie mußte etwas umgestossen werden. Bei Goscinny habe Uderzo gelernt, sein Drehbuch komplett fertig zu schreiben, von der ersten bis zur letzten Seite.

Aus einer Umfrage des Asterix-Lexikons 1998 ging hervor, dass die Asterix-Bände, die in Teamarbeit entstanden sind, die bei den Lesern beliebtesten sind. Dies hat eine erneute Umfrage im Januar 2001 bestätigt. Die ewige Bestenliste zeigt ähnliche Tendenzen.




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