Startseite > Bibliothek > Spiele und Freizeit
Asterix & Friends
Sproing Publishing GmbH / BANDAI NAMCO Entertainment Europe SAS
Rumklix
© 2017 Les Éditions Albert René
Gallierdorf - © 2017 Les Éditions Albert René
Das Spielprinzip
Der Spieler schlüpft in die Rolle des Galliers Rumklix, mit der er zuerst ein kleines Dorf im Stile des bekannten gallischen Widerstandsnestes errichten muss. Für den Ausbau des Dorfes müssen Holz, Stroh und Steine für den Ausbau gesammelt und neue Gebäude gebaut werden, in denen dann anschliessend Werkzeuge, Waffen und andere Ausrüstung produziert werden können. Neben dem Aufbau des Dorfes geht der Spieler regelmässig auf Wildschweinjagd und zum Fischen, die als Nahrungsressourcen für das Fortkommen im Spiel essentiell wichtig sind. Und obwohl der Spieler selbst nicht mit Asterix und Obelix spielt, stösst er in verschiedenen Missionen immer wieder auf die bekannten Helden aus den Comics.
Der Abbau von Ressourcen bringt wichtige Erfahrungspunkte, die wiederum den Level steigern. Mit dem Fortschritt gesellen sich nicht nur neue Dorfbewohner hinzu, sondern es gilt die im Dorf bekannten und typischen Arbeiten zu erledigen und dabei Erfahrungspunkte zu sammeln: Hinkelsteine liefern, Wildschweine erlegen, Speere bauen und vieles andere mehr. Schnell hat man sechs oder mehr Tätigkeiten parallel abzuarbeiten. Natürlich lassen auch die Römer nicht lange auf sich warten. Mit Hilfe des vom Druiden Informatix gebrauten Zaubertranks, stürzt sich der Spieler ins Gefecht und greift sowohl einzelne römische Späher als auch die umgebenen Römerlager an. Verbündet sich der Spieler bei den Angriffen auf die römischen Legionen mit anderen Spielern, hat er deutlich bessere Chancen sich gegen die Besatzer zu verteidigen.
Das Kampfsystem ist unkompliziert: Gallier und Römer verfügen über einen Stärkewert. Ist der Wert der angreifenden Gallier mindestens so hoch wie der des verteidigenden Legionärs, stehen die Chancen für einen Sieg gut. Wer will, rüstet seine Mannen mit Speer, Schwert, Helm, und anderen Gegenständen aus, die in der eigenen Schmiede angefertigt werden können und die Wahrscheinlichkeit eines Sieges deutlich verbessern.
Für die Langzeitbeschäftigung und Motivation gibt es viele Aufgaben, einige wiederkehrend. Mit der Freundesliste auf der Übersichtskarte lassen sich Bündnisse - bei "Asterix & Friends" heissen diese Bündnisse "Gilden" - schliessen, um nahende Legionen, die das Dorf bedrohen, gemeinsam zu bekämpfen oder Gegenstände zu handeln. Ein Boxring im Dorf ermöglicht die Dorfprügelei mit anderen Spielern, um in der Rangliste des Turniers Ehre und Ruhm zu ernten. Als Abenteuer wurde eine Reise nach Ägypten eingebaut, wo man Numerobis beim Bau des Palastes unterstützt.
Spielermeinungen
Asterix & Obelix - © 2017 Les Éditions Albert René
Palast in Ägypten - © 2017 Les Éditions Albert René
In den vergangenen zwei Jahren sei es nach Rückmeldungen von Spielern nur zu kosmetischen Veränderungen gekommen. Updates im Sinne von neuen Spielelementen seien nicht mehr umgesetzt worden, obwohl sich Spieler mit Ideen und Verbesserungsvorschlägen an den Hersteller gewandt hätten. Das Spiel sei bewusst nur noch für neue Spieler ausgelegt, für fortgeschrittene Spieler sei dagegen kaum mehr Motivation vorhanden. Bei ihnen ist alles ausgebaut, die Ressourcenlager gut gefüllt und gäben deshalb kein Geld (mehr) für das Spiel aus.
Diese Art der Rückmeldung ist typisch für viele Browserspiele. Anfänger sind gut gefordert von den vielen Möglichkeiten, den vielfältigen Aufgaben und den unterschiedlichen Erfordernissen. Langjährige Spieler beklagen jedoch einen Mangel an Spielinhalten, Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Selbst erfolgreiche und ursprünglich begeisterte Intensivspieler sind dann nach einigen Jahren abgesprungen, weil sie meinten, alles erreicht zu haben. Die wenigsten Onlinespieleanbieter schaffen es wohl genug neue Inhalte zu liefern, um auch langjährige Spieler immer wieder zu begeistern. Insgesamt bietet das Spiel jedoch umfangreichen Spielspass, der lange motiviert.
Comedix' Meinung
Als Asterix-Leser hatte ich mich 2013 gleich zu Beginn für das Spiel interessiert. Das erste Jahr habe ich mitgespielt, dann aber im Verlauf festgestellt, dass sowohl durch die fortwährende Produktion, die in Echtzeit abläuft, als auch für die auch während der Abwesenheit weiterlaufende Spielzeit, ein gewisser Drang entstehen kann, mehrmals täglich das Spiel aufzurufen. Gut, wenn man dann die Finger davon lassen kann. Schlecht, wenn es zu einem Zwang oder schliesslich gar zu einer Sucht wird, die nicht nur Zeit verschlingt, sondern womöglich noch den übermässigen Einsatz von echtem Geld notwendig macht, wenn man beispielsweise die Produktion beschleunigen will.
Druidenzirkel - © 2017 Les Éditions Albert René
Der Nachteil ist, dass das Spiel gut läuft und Gewinne erwirtschaftet. Also stellt sich die Frage, warum der Entwickler mehr Zeit und Geld investieren sollte. Für erfahrene Spieler wird das Spiel bald zur Routine. Neue Funktionen, neue Abenteuer oder neue Gebäude oder Charakterverbesserungen, auf deren Hinweise man im Spiel immer wieder stösst, beispielsweise Hinweisschilder im Dorf mit dem Text "Weitere Gebäude könnten in der Zukunft dazu kommen" oder Schilder "Demnächst verfügbar!" in der Landschaft, deuten an, dass der Hersteller durchaus weitere Pläne hatte. Doch das zu Beginn beschriebene wirtschaftliche Umfeld - die Sproing Interactive Media GmbH durchlief nach österreichischen Medienberichten vom Februar 2017 ein Sanierungsverfahren (1) - scheint nicht günstig für Investitionen in die Programmierung neuer Spielinhalte zu sein.
Auf der anderen Seite wird nach Angaben des Sproing-Gründers Harald Riegler das Spiel während der Umsetzung des Sanierungsplans und der internen Umstrukturierung weiterbetrieben. Für neue Spieler sind die ersten Spielerfahrungen positiv und das Spiel zeigt sich für die erste Spielzeit tiefgründig und abwechslungsreich. Immer mal wieder werden Events gestartet, zu denen es in einem bestimmten Zeitraum besondere Aufgaben zu erfüllen gilt. Langjährige Spieler wissen: Es sind Events, die schon mehrfach gespielt wurden, also keine neuen Ereignisse. Doch für neue Spieler ist sicher für einen längeren Zeitraum Abwechslung garantiert.
Mein Fazit: Das Spiel macht durchaus Laune und viel Spass. Für einen gewissen Zeitraum ist die Motivation hoch. Wenn man sich davor hütet, übermässig viel Zeit und Geld zu investieren, kann ich das Spiel empfehlen, nicht nur für Asterix-Fans. Um es zu betonen: Ich erkenne durchaus die Leistung von Entwicklern an und es spricht nichts gegen das Honorieren deren Arbeit durch den gelegentlichen Einsatz von Geld. Aber es ist wie bei anderen Dingen auch: Die Menge macht das Gift. Und würde man die erfahrenen Spieler dauerhaft an das Spiel fesseln wollen, brauchen sie neues Futter - sprich neue Abenteuer und Funktionen. Dass sich dazu auch der Lizenzgeber etwas mehr ins Zeug legen muss dürfte unabdingbare Voraussetzung dafür sein.
Quellen & Hinweise
- Games Wirtschaft über Sproing
- Mehr von Sproing bei Facebook und Twitter
- Dieser Artikel wurde durch Grafiken, die von Sproing zur Verfügung gestellt wurden, unterstützt.