...vorheriger Artikel nächster Artikel...

Die Odyssee

Artikel aus dem ehemaligen Asterix Portal von meome.de.
Hyperlinks sind Anmerkungen der Comedix Redaktion.

Startseite > Bibliothek > Sekundärliteratur

Im 26. Band der Asterix-Serie begeben sich Asterix, Obelix und der Druidenspion Nullnullsix auf der Suche nach Steinöl ins Palästina ihrer Zeitrechnung, dem vorchristlichen Israel. Natürlich erwarten Leser nichts anderes als authentische und historisch zumindest ähnliche Darstellungen. Beginnend mit der Kleidung von Josua Steinmazel, der nach der Anlandung von Asterix und Obelix vom Schiff des alten Bekannten Epidemais, die beiden Gallier nach Jerusalem geleitet, über die Vegetation bis hin zu den sehr detalliert gezeichneten Gebäuden.

Die Ansicht von Jerusalm auf Seite 30 gehört zu den schönsten Zeichnungen, die die Bände dem Leser zu bieten haben. Fehlt hier auf den ersten Blick die berühmte vergoldete Kuppel des Felsendoms, beweist Uderzo Gespür für Echtheit, ist der Felsendom doch erst im 8. Jahrhundert nach Christus erbaut worden.

Landesübliche Gepflogenheiten wie koscheres Essen und Sabbat gehören ebenso zur Reise durch das "gelobte Land" (Zitat von Obelix am Strand zu Asterix) wie Anspielungen auf die Geschichte im Zusammenhang mit den Erzählungen der Bibel. So übernachten die Gallier in einem Stall, der sich - natürlich - in Bethlehem befindet, der Geburtsstadt Jesu. Und Pontius Penatus, römischer Prokurator in Judäa, der sich gerade die Hände wäscht, kommt nicht nur dem Namen nach einer biblischen Figur sehr nahe.

Auf ihrer Reise rasten sie an Orten, die noch heute bekannt sind. Als Obelix Erfrischung im Toten Meer sucht, macht er Bekanntschaft mit der sehr typischen Eigenart des Sees: Dem sehr hohen Salzgehalt, der einen erhöhten Auftrieb ermöglicht und so das Gewicht eines jeden Körpers im Wasser reduziert. Auf dem Weg nach Mesopotamien (Persien) reisen sie auch durch die Wüste, heute auf israelischer Seite mit Namen Negev, und machen Bekanntschaft mit der damals schon sehr bewegten Stammesgeschichte von wechselnden und kriegerischen Herrschern. Alle genannten Stämme haben auch in der damaligen Zeit im Nahen Osten ihr Unwesen getrieben.

Auch wenn nach allgemeiner Ansicht die Qualität der Bände nach dem Tode von Goscinny nachgelassen hat, so gehört "Die Odyssee" noch zu den Besseren, ganz in altem Stil mit viel Atmosphäre und vielen humorvollen Einschüben.


 

Startseite > Bibliothek > Sekundärliteratur