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Alesia - das Ende der Freiheit

Artikel aus dem ehemaligen Asterix Portal von meome.de.
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Alesia, der Ort, den niemand kennt...

Wo lag Alesia wirklich?

Jahrhundertelang konnten sich französische Lokalpatrioten nicht einigen, wenn es um die genaue Lokalisierung von Alesia ging. Die eine Partei war überzeugt, das historische Alesia habe bei Alaise, einem kleinen Ort in der France-Comté gelegen, eine andere Gruppe wiederum plädierte für das nicht sehr viel größere Alise-Saint-Reine am Unterlauf der Seine in der Nähe des Hügels von Vix. In den Asterixheften gibt es für diese Ungewißheit auch eine eindeutige Erklärung. In 'Asterix und der Arvernerschild' wurde Alesia hartnäckig verleugnet, da dort die gallische Unabhängigkeit endete. Verständlich, daß die alten Kämpfer nicht von diesem 'Aleschia' wißen wollen.

Ein Kaiser schafft Klarheit

Der Streit wäre vermutlich noch jahrelang so weitergegangen. Die zweite Gruppe hatte jedoch das Glück, zu ihren Parteigängern Napoleon III. zählen zu dürfen. Er hatte die Mittel, seine Vermutung archäologisch überprüfen zu laßen.

Die Kampagne, die zwischen 1861 und 1865 nahe Alise-Saint-Reine unternommen wurde, brachte genügend Beweise dafür, daß das Städtchen den Ruhm für sich in Anspruch nehmen konnte, mit dem historischen Alesia identisch zu sein.

Stumme Zeugen einer blutigen Vergangenheit

Bei den Grabungen kamen Pferde- und Menschenknochen in riesigen Mengen ans Tageslicht. Ebenso Waffen, Ausrüstungsgegenstände sowie unzählige gallische Münzen. Darüber hinaus fand man aber auch die Spuren eines sechs Meter breiten Grabens sowie andere Besfestigungsüberreste aus den Tagen der Belagerung.

Die Geographie bestimmte die Lage

Das Plateau von Alesia selbst eignete sich duch seine Form ganz hervorragend zur Anlage eines befestigten Oppidums. Die Festung selbst gehörte jedoch mit rund 100 Hektar Fläche noch nicht einmal zu den größeren keltischen Anlagen vergleichbarer Art.

Keltische Großanlagen jenseits des Rheins

Das Oppidum von Heidengraben (östlich von Ulm) umfaßte rund 1.500 Hektar, wovon die besiedelte Fläche selbst ca. 150 Hektar einnahm. Die keltische 'Großstadt' Manching nahe Ingolstadt umfaßte 380 Hektar, wovon auf das eigentliche Oppidum ca. 80 Hektar entfielen. Kehlheim in Bayern mit rund 650 Hektar gehört ebenfalls zu den bedeutendsten keltischen Großanlagen in Deutschland.
 

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