1. Kleinaspergle, Asperg, Kreis Ludwigsburg

Deutlich erkennbarer Fürstengrabhügel in Sichtweite zum Hohenasperg (siehe unten)

Der Grabhügel enthielt eine reich mit importiertem Bronze- und Tongeschirr ausgestattete Grabkammer, die anhand einer griechischen, rotfigurigen Schale recht genau in die Zeit um 450 v.Chr. datiert ist.

Somit handelt es sich bei diesem Grab um das jüngste Fürstengrab am Asperg und in Südwestdeutschland allgemein. Östlich des Kleinaspergle liegen in den Fluren "Siechenberg" und "Bühl" zwei weitere Grabhügel, die heute stark verflacht sind, ursprünglich aber dem Kleinaspergle von der Größe entsprochen haben dürften.

Die Funde befinden sich im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart.

Wo?

Zwischen Asperg und Möglingen, südlich vom Hohenasperg.
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2. Hohenasperg, Kreis Ludwigsburg

Keltischer Fürstensitz mit Fürstengrabhügeln

Um 100 Meter überragt der Hohenasperg das umgebende Lößgebiet des "Langen Feldes". Die heute noch vorhandene Renaissancebefestigung und die vorher auf dem Berg befindliche mittelalterliche Stadt Asperg, haben offenbar die archäologischen Reste der keltischen Siedlung und damit auch des Fürstensitzes weitgehend zerstört. Dieser kam in seiner Bedeutung wohl der Heuneburg gleich, das Gipfelplateau ist mit etwa 6 Hektar jedoch etwa doppelt so groß wie das der Heuneburg.

Von den Fürstengrabhügeln sind einige aus der Umgebung des Hohenaspergs seit langem bekannt und zum Teil auch ausgegraben. Heute nicht mehr obertägig erkennbare Grabhügel wie der Grafenbühl in Asperg oder der Römerhügel in Ludwigsburg zeigen durch ihre, trotz der antiken Beraubung, reichen Beigaben, daß wir in ihnen die fürstlichen Bestattungen der Herrscherfamilien vom Asperg sehen müssen.

Der Kleinaspergle (siehe oben) ist als Hügel noch heute auf dem Höhenrücken zwischen Asperg und Möglingen, in Sichtverbindung zum Hohenasperg, gut erhalten. Der Grabhügel von Hochdorf (siehe unten) ist durch die erst 1978/79 erfolgte Ausgrabung bekannt geworden. Seine Ausnahmestellung als ältestes aller bisher bekannten Fürstengräber von Hohenasperg (550-500 v.Chr.) ist besonders dadurch begründet, daß die Grabkammer bis zur modernen Ausgrabung hin von jeglicher Störung oder Beraubung verschon blieb. Ähnlich wie bei der Heuneburg liegen auch am Hohenasperg die zeitlich jüngeren Grabhügel näher am Fürstensitz als die älteren.

Wo?

Nördlich von Stuttgart, BAB 81 Ausfahrt Ludwigsburg Nord oder Süd.
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3. Hochdorf, Gemeinde Eberdingen-Hochdorf, Kreis Ludwigsburg

Fürstengrabhügel in der Flur "Biegel"

Großgrabhügel vom Durchmesser 60 Meter und einer Höhe bis 6 Meter, durch Ackerbau gefährdet und zum Teil zerstört, wurden in den Jahren 1978/79 ausgegraben. Neben übrraschenden Befunden zur Hügelkonstruktion (aus Stein gebaute Rampe mit einer Art Tor; Doppelkammer mit dazwischenliegender Steinpackung) fand man vor allem ein völlig unberaubtes Grab eines keltischen Fürsten, der zwischen 550 und 500 v.Chr. gestorben und in diesem Hügel bestattet worden war. Bislang handelt es sich hierbei um das älteste Fürstengrab im Bereich des Hohenaspergs.

Neben der aufwendigen zum Teil aus Goldblech gearbeiteten persönlichen Schmuckausstattung des Fürsten, und dem umfangreichen Trink- und Eßgeschirr sind besonders der griechische Bronzekessel mit 550 Litern Inhalt und die einmalige Totenliege aus Bronze als wichtigste Fundstücke zu nennen. Alle Stücke befinden sich im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart.

Darüber hinaus sind besonders die organischen Reste aus dem Grab, wie der Hut aus Birkenrinde, die Polsterung der Liege oder reste des Kesselinhaltes (Met) aufsehenerregende, bisher ganz außergewöhnliche Funde.

Wo?

Östlich von Hochdorf. Parkplatz am Friedhof. Über einen feldweg in Richtung Schwieberdingen.

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