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Goscinnyrix und Uderzorix
Goscinnyrix und Uderzorix
aus: "Obelix auf Kreuzfahrt"
Die Geschichte von Asterix und Obelix beginnt eigentlich schon weit vor deren Geburt. Als sich Albert Uderzo und René Goscinny 1951 kennenlernten, führte das Schicksal zwei Brüder im Geiste zueinander und die Auswirkungen dieses Zusammentreffens sind bis zum heutigen Tage zu spüren.

René Goscinny

René Goscinny

Goscinny wurde am 14. August 1926 in Frankreich geboren. Seine Eltern wanderten zwei Jahre später nach Buenos Aires aus, wo er die nächsten siebzehn Jahre verbrachte. In Buenos Aires besuchte er das französische College und machte dort auch sein Abitur. Daraufhin wurde Goscinny dann als Hilfsbuchhalter in einer Gummiwarenfabrik eingestellt. Doch schon ein Jahr später waren alle Angestellten und er der einhelligen Meinung, daß sich doch besser wieder trennen sollten. Sie blieben bei ihrem Gummi, und Goscinny ging als Zeichner zu einer Werbeagentur. 1945 wanderte er in die Vereinigten Staaten aus und wurde wegen seiner weitreichenden Erfahrungen als Zeichner bei einem Exportkaufmann als Sekretär eingestellt.

Im Jahre 1946 mußte er in Frankreich seinen Militärdienst ableisten, wo er besonders wegen seiner Sprachkenntnisse als Gebirgsjäger 2. Klasse in einem Infanterie Bataillon aufgenommen wurde. Nach seiner Rückkehr in die USA arbeitete er wieder als Zeichner, dann als künstlerischer Leiter bei einem Kinderbuchverleger, bis er schließlich nach dessen Konkurs wieder als Buchhalter angestellt wurde, wie er es vorher gewesen war. Während einer Frankreichreise ließ er sich von einer franco-belgischen Presseagentur einstellen, die ihn zweimal als Korrespondenten nach New York schickte - wieder kamen ihm seine Fremdsprachenkenntnisse zugute. Er gab das Zeichnen auf und fing statt dessen zu Texten an. Seitdem schrieb er sehr viele humoristische Artikel, Bücher und Drehbücher für Comics.

Als er dann Uderzo kennenlernte, konnte er seine Leidenschaft als Texter ganz in den Dienst der gemeinsamen Arbeit legen. Mit Sempé entstand die Serie Petit Nicolas, mit Morris schrieb er Lucky Luke, Tabary und Goscinny kreierten Isnogud, mit Uderzo machte er Umpah-Pah und nicht zuletzt Asterix. Am 5. November des Jahres 1977 starb Goscinny. Ein ausführlicher Themenbereich hier im Asterix-Archiv geht detailliert auf seine Biografie ein.

Pitt Pistol
Band 1: "Der unglaubliche Kosar"
Ehapa Comic Collection
Albert Uderzo 2005 in Brüssel
Albert Uderzo 2005
Uderzo war das Zeichentalent anscheinend am 25. April 1927 in die Wiege gelegt worden, denn mit 14 Jahren wird er bereits von einem großen Pariser Verlag als Zeichner engagiert. Weder vor noch nach dieser Zeit besucht er jemals eine Kunstakademie; Uderzo ist reiner Autodidakt. Im Jahre 1945 schließt er sich einer Gruppe von Trickfilmern an und lernt so auch dieses Metier kennen.Schon mit 18 zeichnete er seine eigenen Comicstrips, wobei er sich noch stark an amerikanischen Helden-Mythen orientiert. Er arbeitet für französische und belgische Zeitungen, Illustrierte und Agenturen, denen er seine Comics anbietet. Ein ausführlicher Themenbereich hier im Asterix-Archiv geht detailliert auf seine Biografie und seine Werke ein.

Die erste Zusammenarbeit resultiert 1952 in der Geschichte von Jehan Pistolet alias Pitt Pistol - Der unglaubliche Korsar. Erstmals sind bei diesem Comic die Signaturen von "Al Uderzo" und "Goscinny" zu sehen. Überragende Beispiele der gemeinsamen Arbeit vor Asterix sind die Serien über Luc Junior aus dem Jahre 1954, die von Godard übernommene Serie Benjamin und Benjamine (1957) und natürlich Umpah-Pah. Diese Serie über die Indianer Amerikas wird 1951 kreiert, erscheint in überarbeiteter Form aber erst ab 1958 erfolgreich.

Sechs Jahre später schlägt seine große Stunde. Er begegnet Jean Michel Charlier und insbesondere René Goscinny. Mit Charlier entstehen die Abenteuer der beiden tollkühnen Piloten Tanguy und Laverdure, die auch in Deutschland während der 70er Jahre sehr populär werden. Zusammen mit René Goscinny entwickelt er zunächst einen äußerst amüsanten Comic namens "Umpah-Pah". Die Serie wurde übrigens von Albert Uderzo überarbeitet und erschien auch in Deutschland als Neuauflage ab Januar 1997. Zwischen den beiden Künstlern Goscinny und Uderzo bahnt sich eine dauerhafte und tiefe Freundschaft an. 1959 beschließen die beiden, eine eigene Zeitschrift herauszugeben. Sie heißt PILOTE und präsentiert ihren Lesern noch im selben Jahr den pfiffigen Gallier ASTERIX und seine Freunde.



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