Hallo,
methusalix hat geschrieben:habe heute das Characterbook Nr. 1 Obelix bekommen, also es reißt mich nicht vom Hocker

nun habe auch ich diese Büchlein in Augenschein genommen und bin eigentlich ganz angetan. Sicher kann man als langjähriger Asterix-Fan nichts Neues mehr daraus erfahren, aber ich finde die Texte ganz nett geschrieben und die Abbildungen gut ausgesucht. Daß es natürlich auch nur eine Reihe ist, um die Asterix-Leser und -Sammler "bei Kauflaune" zu halten, ist klar. Als Geschenkbücher eigenen sich sicherlich nur diejenigen mit den Protagonisten, nicht aber die ganze Serie, und Hintergrundinformationen gibt es nicht viele. Auch die "Archive der Druiden" mit selten veröffentlichten Zeichnungen machen ja nicht allzu viele Seiten aus. - Aber daß es zwischendurch Asterix-Erscheinungen mit weniger Informationsgehalt gibt, ist ja nicht neu und auch durchaus legitim. Ganz ohne Asterix-Publikationen würde es uns Sammlern ja auch nicht gefallen.

Und dafür finde ich diese Büchlein inhaltlich schon ganz ansprechend und kurzweilig gestaltet, mehr noch als etwa "Durch Dick und Dünn" oder das "Asterix Latinum".
Nicht verschweigen möchte ich allerdings, daß ich auch einen kleinen Fehler gefunden habe. Im Büchlein "Alles über Kleopatra" wird auf einer der Seiten zu Kleopatras Untertanen Cäsar's ägyptischer Spion als "Ginfis" forgestellt. Im Französischen heißt er auch so, im Deutschen allerdings schreibt er sich mit "z", also Ginfiz. Sowas sollte dann eigentlich schon stimmen.
Schade finde ich zudem, daß die Bände - anders als das frazösische Vorbild - kein gemeinsames Rückenbild haben. Das hätte sich doch gerade bei einer 18-teiligen Reihe angeboten und im Regal einen beonderen "Hinguck-Effekt" gehabt. - Aber wahrscheinlich wollte man Käufer, die nur an einzelnen Ausgaben interessiert sind, nicht abschrecken, während es in Frankreich ohnehin um das Gewinnen von Abonnenten ging.
methusalix hat geschrieben:Buchcover front Obelix und Text rot in dünner Glanzfolie aufgeklebt und Rückseite eine Backlist in Bildern der einzelnen Characterköpfe wobei Obelix auch da, wahrscheinlich zur besonderen hervorhebung, in Folie aufgedruckt ist.
Ja, auf dem Backcover ist immer der Charakter, zu dem das vorliegende Buch ist, in Hochglanz gedruckt, die anderen in Matt. Zudem ist der Eichenlaubkranz um den Charakter des aktuellen Buches rot, die anderen farblos.
Diese Sache mit der "Glanzfolie" scheint eine relativ neue (oder neu in Mode gekommene) Drucktechnik zu sein. Beim HC-Band 34 kam sie ja auch schon zum Einsatz. Das (Back-)Cover an sich wird matt gedruckt und Teile davon in einer glänzenden Schicht (ob es wirklich eine Folie ist, bin ich nicht sicher) aufgetragen. Ich finde das an sich sehr hübsch - es sieht edel aus. Sorgen mache ich mir nur über die Langzeithaltbarkeit. Wenn es nämlich wirklich eine Art Folie ist, wird sie dann auch in 10, 20 oder 30 Jahren noch unverändert sein und hübsch aussehen? Oder zersetzt sich das Material, zieht sich zusammen, wird klebrig oder brüchig? .... All das ist heute schwer abzusehen für mich als Laien. Bei einem älteren französischen Presseheft habe ich das erlebt, da sind die Bilder innen quasi als "Folien" eingesetzt, die aber klebrig geworden sind. Beim Öffnen der Seiten sind sie dann abgerissen und fetzenweise auf der jeweils gegenüberliegenden Seite kleben geblieben. Ich hoffe, daß dies oder ähnliches nicht auch die Zukunft dieser neueren Produktionen sein wird.
Iwan hat geschrieben:Aber hat jemand eine Idee, wieso Grobianus aus "Kleopatra" auftritt? So wichtig ist der ja weiß Gott nicht. Oder ist er ein Symbol für die Römer allgemein?
Wenn Du dem Link in meinem zweiten Beitrag folgst und dort, bei touscollectionneurs.com das Bild mit der Übersicht über die französischen Bände anklickst, wirst Du sehen, daß unter dem betreffenden Band "Les Romains II" steht. Also ist Deine Vermutung richtig und die Szene steht nur als Symbol für Römer allgemein.
Allerdings ist die Kritik dennoch nicht ganz von der hand zu weisen. Beim Anblick der Backlist habe auch ich mich gefragt, nach welchen Kriterien die Charaktere, die einen eigenen Band bekommen, wohl ausgsucht wurden. Da sind neben den wichtigeren, wiederkehrenden Figuren ja auch welche dabei, die nur in einem Band auftauchen, wie Technokratus, Tullius Destructivus oder Grautvornix (der natürlich noch einen Filmauftritt hat, der auch im Buch erwähnt wird). Andere in der Wichtigkeit entsprechende Personen bekommen keinen Band, wie etwa Teefax oder Erindjah. Auf der anderen Seite werden die Römer und Piraten pauschal als Gruppe behandelt, was nicht so ganz zum Konzept der Büchlein zu passen scheint. - Daß es genau 18 Stück sein müssen, hängt natürlich mit der Herkunft als Abonnentenbeigabe zu einer französischen Doppelband-Gesamtausgabe zusammen. Eine konsequentere Auswahl der Personen, denen eine Ausgabe gewidmet wird, wäre aber wohl dennoch möglich und auch wünschenswert gewesen.
Gruß
Erik