Sorry, aber rein pragmatisch versteh ich den Sinn dieser ganzen Diskussion nicht:agrimensorik hat geschrieben: ↑17. Oktober 2024 11:49 (...) Gefühle sind etwas subjektives, das ist schon wahr. Aber auch wenn ich der einzige bin, der diese Stiländerung als solche empfindet - "Hier stehe ich, ich kann nicht anders" (...)
Ob die fraglichen Bände ab Überfahrt von Goscinny getextet sind oder nicht, ändert doch schlichtweg rein gar nichts an den Bänden!
Wenn Du Überfahrt nicht magst, dann ist das eben so. Der Band wird nicht besser, wenn Du einen Beleg dafür hast, dass er von Goscinny ist - und er wird auch nicht schlechter, wenn sich ein Beleg dafür finden liesse, dass er von jemand anderem getextet worden wäre. Wer auch immer den Band getextet hat, er ist, wie er ist. Und so, wie er ist, mag er den einen gefallen, den anderen vielleicht weniger. Und wenn Du ihn als 'Stilbruch' empfindest und deshalb nicht magst, und die folgenden auch nicht: Niemand hindert Dich, die Serie mit Geschenk für Dich als abgeschlossen zu betrachten und alle folgenden Bände zu ignorieren.
Also was soll das hier alles?!?
Ansonsten bzgl. Stilbruch: Natürlich hat sich die Serie im Laufe der Zeit entwickelt und natürlich auch die Charaktere.
Beispiel, die Träger von Majestix: Im ersten Band halten sie den Häuptling nur mit den Fingern und das absolut mühelos. In späteren Bänden deutlich angestrengter. Erst relativ spät, entdeckt Goscinny ihr Potenzial als (Running-)Gag-Lieferanten und macht sie zu 'festem Personal', dass dann von Uderzo auch entsprechend wiedererkennbar gezeichnet wird.
Oder die Piraten: Bei ihrem ersten Auftritt ist der Sohn des roten Korsaren noch mit von der Partie. Beim zweiten Auftritt fehlt er und es wird im Text erklärt, dass er als 'Pfand' für die Anschaffung eines neuen Schiffs gedient hat. Mit jedem Zusammentreffen machen die Piraten neue oder erneute Erfahrungen mit den Galliern, so dass sie in späteren Bänden daraus Konsequenzen ziehen - und sich zB einmal selbst versenken, nach dem Motto: "Das Ergebnis ist dasselbe, aber wir ersparen uns die Schläge". Auch hier gibt es also eine bandübergreifende Entwicklung.
Auch an den Römern zeigt sich eine Entwicklung in der Serie: Je weiter die Serie voranschreitet, umso bekannter und gefürchteter wird 'das Dorf der Spinner' unter ihnen. Zu Beginn sind sie oft noch voller Siegesgewissheit angesichts des kleinen Häufchens - bis sie eines besseren belehrt werden. In späteren Bänden haben sie gar keinen Ehrgeiz und keine Hoffnung mehr, die Unbeugsamen zu besiegen und versuchen nur noch möglichst unbeschadet die Zeit zu überstehen, bis die Ablösung kommt.
- Kurz es gäbe etliche, weitere Beispiele für eine Entwicklung innerhalb der Serie, ein Aufeinander-Aufbauen - warum sollte es bei Asterix und Obelix oder anderen zentralen Figuren anders sein?