Eure Meinung zum neuen Band
Moderator: Comedix
Re: Eure Meinung zum neuen Band
Ich möchte noch kurz was zur öfter gelesenen Kritik über die Darstellung von Cäsar und Methusalix sagen.
Methusalix war schon seit jeher nicht nur der geachtete Dorfälteste, sondern auch eine Figur die ihre Ecken und Kanten hat. Wenn er nun nach der Zahnbehandlung an Frauen denkt, ist das nichts neues (siehe z.B. Olympische Spiele), wenn er sich nicht so verhält, wie sich dies für einen geschätzten, weisen Dorfältesten gehören würde, so ist dies ebenfalls gar nichts Neues. Man erinnere sich nur daran, wie er sich mit seiner Bewerbung zum Dorfchef lächerlich machte... oder wie er mit seinem Verhalten so manche Dorfschlacht (mit-)ausgelöst hat.
Ich finde nicht, dass Methusalix hier "falsch" karikiert wird.
Dass Cäsar mitunter in der dritten Person von sich spricht, wissen wir bereits seit der Trabantenstadt und es war Goscinny hächstpersönlich, der dies erfand.
Dass er einen sehr aufbrausenden, ja gar jähzornigen Charakter hat, auch das wird bereits in sehr vielen alten wie neueren Bänden dargestellt. Szenen, in denen er mit hochrotem Kopf irgend jemanden zur Schnecke macht, gab es so einige. Und auch seine Rachsucht gegenüber "Versagern" ist in vielen Bänden zu finden. In diesem Falle ist er fast schon gnädig: er schickt Bifidus "nur" nach Libyen - da haben wir schon weit grausamere Bestrafungen gesehen.
Ich finde also auch bei Cäsar nicht, dass er "falsch" dargestellt wird.
Nachvollziehen kann ich einzig die Kritik, was Asterix betrifft. Tatsächlich geht er in diesem Band unter und seine Listigkeit/Intelligenz kommt kaum zum Ausdruck. Er verkommt zum Nebendarsteller - aber das war ja wohl sogar beabsichtigt, hieß es doch schon vorab, die Hauptrolle würde dieses Mal Obelix spielen.
Methusalix war schon seit jeher nicht nur der geachtete Dorfälteste, sondern auch eine Figur die ihre Ecken und Kanten hat. Wenn er nun nach der Zahnbehandlung an Frauen denkt, ist das nichts neues (siehe z.B. Olympische Spiele), wenn er sich nicht so verhält, wie sich dies für einen geschätzten, weisen Dorfältesten gehören würde, so ist dies ebenfalls gar nichts Neues. Man erinnere sich nur daran, wie er sich mit seiner Bewerbung zum Dorfchef lächerlich machte... oder wie er mit seinem Verhalten so manche Dorfschlacht (mit-)ausgelöst hat.
Ich finde nicht, dass Methusalix hier "falsch" karikiert wird.
Dass Cäsar mitunter in der dritten Person von sich spricht, wissen wir bereits seit der Trabantenstadt und es war Goscinny hächstpersönlich, der dies erfand.
Dass er einen sehr aufbrausenden, ja gar jähzornigen Charakter hat, auch das wird bereits in sehr vielen alten wie neueren Bänden dargestellt. Szenen, in denen er mit hochrotem Kopf irgend jemanden zur Schnecke macht, gab es so einige. Und auch seine Rachsucht gegenüber "Versagern" ist in vielen Bänden zu finden. In diesem Falle ist er fast schon gnädig: er schickt Bifidus "nur" nach Libyen - da haben wir schon weit grausamere Bestrafungen gesehen.
Ich finde also auch bei Cäsar nicht, dass er "falsch" dargestellt wird.
Nachvollziehen kann ich einzig die Kritik, was Asterix betrifft. Tatsächlich geht er in diesem Band unter und seine Listigkeit/Intelligenz kommt kaum zum Ausdruck. Er verkommt zum Nebendarsteller - aber das war ja wohl sogar beabsichtigt, hieß es doch schon vorab, die Hauptrolle würde dieses Mal Obelix spielen.
wuff! wuff! JAUL? JÅUL! GRRRØØØÅÅRRR!
Und so was schimpft sich Lyriker!
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Re: Eure Meinung zum neuen Band
@Bratensos: Dänen und Tschechen würde ich schon mal ausschließen. Es ist ja schließlich vielerorts von "Süddeutschen" die Rede.
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Re: Eure Meinung zum neuen Band
Ich habe die Markomannen definitiv als Schwaben interpretiert, passt auch am besten zu der Anspielung mir den Autos. Allerdings weiß ich nicht, ob das ausschließlich auf das Konto von Klaus Jöken geht. Aber wenn, dann hat er - wie auch an vielen anderen Stellen - wieder bewiesen, dass ein Asterix-Band mit ihm nur gewinnen kann.
Gruß, Marco
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Re: Eure Meinung zum neuen Band
Interessant - dann muss ich mal in das französische Original schauen, wenn ich es irgendwo zu sehen bekomme, ob das da auch Schwaben sind. Trotzdem: Warum -an?Comedix hat geschrieben: ↑20. Oktober 2017 12:13Ich habe die Markomannen definitiv als Schwaben interpretiert, passt auch am besten zu der Anspielung mir den Autos. Allerdings weiß ich nicht, ob das ausschließlich auf das Konto von Klaus Jöken geht. Aber wenn, dann hat er - wie auch an vielen anderen Stellen - wieder bewiesen, dass ein Asterix-Band mit ihm nur gewinnen kann.
Gruß, Marco
(Was die Übersetzungsqualität von Jöken betrifft, kann ich mir mangels Kenntnis der frz. Originale keinesfalls ein Urteil bilden. Aber bei "Papyrus" hatte ich damals beim Lesen der deutschen Version das Gefühl, dass einige Stellen, die von der dargestellten Dramaturgie her wohl offenbar witzig sein sollten, es irgendwie nicht wirklich waren. Z.B. das mit den "verdrehten" Nachrichten. Da habe ich mich schon gefragt, ob Gags versiebt wurden. Trotzdem ist die ÜS natürlich um Längen besser als die Grusel-Übersetzungen seines Vorgängers....)
Re: Eure Meinung zum neuen Band
Wie schon erwähnt - wenn man nach Conrads eigener Seitennummerierung geht, sind es in der Tat nur 44 Seiten - die Italienkarte mit dem Rennverlauf wird nicht mitgezählt. Daher meine Vermutung, dass die Italienkarte möglicherweise irgendwann mal als Ersatz für die Gallienkarte entstand, aber dann in die Handlung selbst integriert wurde.Terraix hat geschrieben: ↑20. Oktober 2017 12:09 Dass die Gallienkarte und die Heldenvorstellungsseite fehlen, finde ich überhaupt nicht störend. ... Dieses Fehlen nehme ich gerne für eine längere Geschichte in Kauf. Denn (Entschuldigung, wenn ich um Verzeihung bitte) sie ist nicht 44, sondern 45 Seiten lang. Sie endet auf Seite 46, beginnt jedoch nicht auf Seite 1, sondern auf der nächsten Seite: ergo 45 Seiten.
Re: Eure Meinung zum neuen Band
So sehr ich Goscinny schätze, erfunden hat er es nicht; Caesar selbst sprach in seinem DE BELLO GALLICO von sich selbst ausschliesslich in der dritten Person. Goscinny hatte das lediglich erkannt und Caesar dann auch bei Gesprächen so in den Mund gelegt.
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
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Re: Gelesen
Hallo,
Insofern hast Du - wenn man noch einmal darüber nachdenkt - schon Recht, dass das nicht für sich genommen ein Kritikpunkt sein muss. Es kommt wohl auf die Gesamtschau an. Und hier folgt das Missgeschick von Cäsar einer müden, ebenfalls zufälligen und allzu einfachen Aufdeckung der Schummeleien von Bifidus und Bleifus nach. Da ist insgesamt zu wenig Pfiffigkeit gerade der Gallier da.
Eher könnte man noch den Frühstart nehmen. Aber da auch der Frühstart von Caligarius nicht sanktioniert wird, ist das m.E. auch kein gutes Argument.
Leider erfahren wir über die Regeln, die mehrfach zur Sprache kommen (z.B. ist Verprügeln offenbar verboten), und die Frage, ob es eine Rennleitung gibt, die diese umsetzt, nichts. Z.B. hätte ich es auch nicht als selbstverständlich angesehen, dass man zwischendurch die Pferde nicht auswechseln darf.
Also entweder muss es noch mehrere Etappen zwischen S. 39 (der Aufgabe des Caligaius) und S. 40 unten (dem Erreichen der Ziellinie) geben, die nicht genannt werden, in denen aber Punkte gesammelt werden können. Oder aber es muss eine Regel geben, dass Siegen nur kann, wer überhaupt durch das Ziel kommt. Letzteres ist wahrscheinlicher, schon weil ein Widereinstieg des Caligarius nach dem er mehrere Etappen ausgelassen hat, wohl auch unzulässig wäre.
Und trotzdem hast Du Recht, dass Asterix sich verändert. Ein gutes Beispiel dafür ist die Szene S. 9, Bild 7. Obelix greift ihn an, indem er infrage stellt, weshalb er immer im Vordergrund steht. Alles was Asterix dazu zu sagen hat, ist, dass er "nun mal Hinkelsteinliferant" sei - und das mit halbgeschlossenen Augen. - Ich kann mich an Szenen erinnern, wo Hörr Asterix und Hörr Obelix sich Nase an Nase gezofft haben ... um sich anschließend genau so schnell wieder zu versöhnen. Asterix wirkt für mich insgesamt viel gelangweilter, passiver und teilweise "altklug".
Gruß
Erik
gutes Argument. Doch trotzdem haben sie Gallier in beiden von Dir genannten Bändeen viel mehr Eigeninitiative und Handlung gezeigt. Auch wenn die nicht immer zum Erfolg geführt hat. "Odyssee" und "Morgenland" sind ja auch Beispiele aus der frühen Uderzo-Zeit, in der Zufälle eine wesentliche Rolle für den Erfolg gespielt haben.idemix hat geschrieben: ↑20. Oktober 2017 09:19Naja, es kam auch in Vergangenheit hin und wieder vor, dass unsere Gallier ihr Ziel nicht durch ihre Intelligenz oder ihre übermenschlichen Kräfte, sondern durch reinen Zufall erlangt haben. In Kupferkessel z.B. ist es purer Zufall, dass sie genau in dem Moment unterwegs zum Dorf an der Klippe sind, als der Steuereintreiber gerade den selben Weg in die andere Richtung fährt. Oder in Arvernerschild ist es auch nicht ihren Fähigkeiten zuzuschreiben, dass sie den Schild schließlich finden, sondern einzig der Tatsache, dass Majestix ihn schon seit jeher hatte.
Insofern hast Du - wenn man noch einmal darüber nachdenkt - schon Recht, dass das nicht für sich genommen ein Kritikpunkt sein muss. Es kommt wohl auf die Gesamtschau an. Und hier folgt das Missgeschick von Cäsar einer müden, ebenfalls zufälligen und allzu einfachen Aufdeckung der Schummeleien von Bifidus und Bleifus nach. Da ist insgesamt zu wenig Pfiffigkeit gerade der Gallier da.
Dass ein bestimmter Weg vorgegeben sei, wird nirgends gesagt. Der genaue Weg kann durchaus freigestellt sein.
Eher könnte man noch den Frühstart nehmen. Aber da auch der Frühstart von Caligarius nicht sanktioniert wird, ist das m.E. auch kein gutes Argument.
Leider erfahren wir über die Regeln, die mehrfach zur Sprache kommen (z.B. ist Verprügeln offenbar verboten), und die Frage, ob es eine Rennleitung gibt, die diese umsetzt, nichts. Z.B. hätte ich es auch nicht als selbstverständlich angesehen, dass man zwischendurch die Pferde nicht auswechseln darf.
Ging mir ebenso.idemix hat geschrieben: ↑20. Oktober 2017 09:19In dem Zusammenhang wäre es eigentlich naheliegend gewesen, dass die Markomannen versuchen würden, sich den Trank anzueignen. Dies wäre ja freilich kein neuer Handlungsstrang, sondern schon zig-fach verwendet. Aber trotzdem war es für mich überraschend bis geradezu irritierend, dass sie in die Richtung überhaupt keinen Versuch gemacht haben.
Beim Belenus! Du hast Recht! Irgendwie habe ich da gestern ein "X" gedanklich hinzugesetzt - dabei hatte ich gar nichts getrunken, das mich das eine "X" hätte doppelt sehen lasen können.
Also entweder muss es noch mehrere Etappen zwischen S. 39 (der Aufgabe des Caligaius) und S. 40 unten (dem Erreichen der Ziellinie) geben, die nicht genannt werden, in denen aber Punkte gesammelt werden können. Oder aber es muss eine Regel geben, dass Siegen nur kann, wer überhaupt durch das Ziel kommt. Letzteres ist wahrscheinlicher, schon weil ein Widereinstieg des Caligarius nach dem er mehrere Etappen ausgelassen hat, wohl auch unzulässig wäre.
Jetzt, wo Du's sagst ... Aber nummeriert ist die letzte Seite von Conrad mit 44. Das dürfte dann daran liegen, dass die Landkartenseite von S. 8 nicht nummeriert ist, wie schon Bratensos oben festgestellt hat.Terraix hat geschrieben: ↑20. Oktober 2017 12:09Dieses Fehlen nehme ich gerne für eine längere Geschichte in Kauf. Denn (Entschuldigung, wenn ich um Verzeihung bitte) sie ist nicht 44, sondern 45 Seiten lang. Sie endet auf Seite 46, beginnt jedoch nicht auf Seite 1, sondern auf der nächsten Seite: ergo 45 Seiten.
Das finde ich auch den am wenigsten gelungenen Scherz im Comic. Das ist mir zu weit hergeholt. Einen Vulkan kann man ganz sicher nicht auf diese Weise "verschließen".Terraix hat geschrieben: ↑20. Oktober 2017 12:09Der Vesuv war früher wesentlich höher als heute, ob der Krater jedoch so klein war, dass die von Obelix zurück geschleuderte Vulkanbombe ihn "zubimst" wage ich zu bezweifeln. Auch finde ich es etwas unglaubwürdig, dass Obelix der Region damit eine Ruhepause verschaffen soll. Aber das fällt wohl unter künstlerische Freiheit.
Ich hatte nicht den Eindruck, dass Asterix zuvor ein perfekter Held war. Man denke nur an seine unbedarften Versuche in "Kupferkessel", an Geld zu kommen. Nächtelang lässt er Obelix und sich Zeiten von Wachablösungen notieren und entwirft einen komplizierten Plan, nur um ihn in einer Sekunde über den Haufen zu werfen und einen Frontalangriff zu beschließen.Bratensos hat geschrieben: ↑20. Oktober 2017 10:56Asterix liegt öfter mal daneben, trifft Fehlentscheidungen, muss sich von Obelix auslachen lassen und hat nicht immer wirklich Einfluss auf die Geschichte.... das scheint eine neue Entwicklung zu sein. Aber generell muss das nicht unbedingt schlecht sein - es macht Asterix ein wenig menschlicher. Und der etwas ironische Blick auf den ehemals perfekten Helden ist ja in Comics allgemein noch nicht mal eine so neue Entwicklung, das gibt es schon seit den 80ern ..... nur bei Uderzo bislang eben undenkbar.
Und trotzdem hast Du Recht, dass Asterix sich verändert. Ein gutes Beispiel dafür ist die Szene S. 9, Bild 7. Obelix greift ihn an, indem er infrage stellt, weshalb er immer im Vordergrund steht. Alles was Asterix dazu zu sagen hat, ist, dass er "nun mal Hinkelsteinliferant" sei - und das mit halbgeschlossenen Augen. - Ich kann mich an Szenen erinnern, wo Hörr Asterix und Hörr Obelix sich Nase an Nase gezofft haben ... um sich anschließend genau so schnell wieder zu versöhnen. Asterix wirkt für mich insgesamt viel gelangweilter, passiver und teilweise "altklug".
Ich sehe in den Darstellungen weder Seewirt, noch Pepe. Es ist wohl einfach so, dass die Schweizer und kleine schwarzhaarige Jungs allgemein eine größere Ähnlichkeit aufweisen. Das Gesichter-Spektrum ist bei Conrad nicht ganz so groß, wie bei Uderzo. Vielleicht hat er sich an Seewirt orientiert, aber dass er ihn bewusst auftreten lassen wollte, glaube ich nicht. Es wird auch nirgends gesagt, dass zu dem Rennen Publikum aus aller Herren Länder angereist wäre.
Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
Re: Eure Meinung zum neuen Band
Meines Wissens ist das eine Anspielung auf den "Gallischen Krieg". Da redet Cäsar auch immer von sich in der 3. Person
Re: Eure Meinung zum neuen Band
Idemix meinte sicherlich, dass Goscinny das bereits als Gag in "Asterix" eingeführt hat, das humoristische Aufgreifen dieses Umstands also erfunden hat.WeissNix hat geschrieben: ↑20. Oktober 2017 13:53So sehr ich Goscinny schätze, erfunden hat er es nicht; Caesar selbst sprach in seinem DE BELLO GALLICO von sich selbst ausschliesslich in der dritten Person. Goscinny hatte das lediglich erkannt und Caesar dann auch bei Gesprächen so in den Mund gelegt.
Was ich aber immer noch kein überzeugendes Argumente finde. Ich selbst habe das Auftreten dieser Redeweise in Band 17 in einem Beitrag von weiter oben bereits eingeräumt. Der Unterschied ist aber, dass Cäsar das auch nur in "Die Trabantenstadt" konsequent durchzieht (was nicht viel heißt, weil er nur wenige Seiten lang auftritt), und vor allem ist es dort klar erkennbar auf einen bestimmten, sehr witzigen Gag angelegt: "Er ist großartig!" - "Wer?" - "Na, IHR!" - "Ach, ER!".
In anderen Bänden verwendet er die dritte Person höchstens ab und zu mal als rhetorischen Kunstgriff.
Mir ist halt schleierhaft, wie Ferri darauf kam, dass es eine gute Idee ist, das einen ganzen Band lang durchzuziehen, ohne dass es auf eine Pointe hinausläuft. Und nachdem es in Band 35 in der Regel auch nicht der Fall war.
Was ich komisch finde, ist, dass es ja eine sehr schöne, im Stil der üblichen Gallienkarte gehaltene Italienkarte gibt, die im Zuge des Martketings mehrmals zu sehen war. Die tritt hier aber gar nicht auf, sondern nur eine vergleichsweise lieblos gezeichnete Rennkarte.Bratensos hat geschrieben:Wie schon erwähnt - wenn man nach Conrads eigener Seitennummerierung geht, sind es in der Tat nur 44 Seiten - die Italienkarte mit dem Rennverlauf wird nicht mitgezählt. Daher meine Vermutung, dass die Italienkarte möglicherweise irgendwann mal als Ersatz für die Gallienkarte entstand, aber dann in die Handlung selbst integriert wurde.
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Re: Eure Meinung zum neuen Band
Ich bin fleißiger Mitleser, seit Jahren, und möchte nun das erste Mal meine Meinung hier auch kundtun!
Gestern abend, Familie liegt im Bett und schläft, habe ich mir den neuen Asterix zu Gemüte geführt.
Mein eindruck ist bisher solala. Mag es an meiner Müdigkeit liegen oder aber an anderen Gründen, so richtig zünden will der Band (noch) nicht bei mir.
Was hat mir gefallen:
• Die Grundidee an sich finde ich schon mal toll. Mir hat schon Tour de France extrem gut gefallen und so liegt mir auch dieses Setting hier sehr.
• Die Einbindung der vielen Völker, vor allem auch die neuen. Frischer Wind, auf dem man in späteren Bänden aufbauen kann. Eine Reise nach Russland oder nach Lusitanien ist doch eigentlich schon lange fällig.
• Die Zeichnungen unterscheiden sich in meinen Augen schon von Uderzo, ohne sie zu karikieren. Mir scheint, Conrad entwickelt einen eigenen, etwas dreckigeren Stil. Ich mag das. Auch wenn Uderzos Zeichnung unerreicht bleiben werden.
• Die vielen hintergründigen Gags, die mir teilweise erst beim Lesen hier im Forum im Nachhinein aufgefallen sind. Ist doch toll, dass man auch beim x-ten Lesen noch neues entdeckt. Das ist es unter anderem auch, was mir bei vielen anderen Asterixen bis heute auffällt.
Was hat mir nicht gefallen:
• Ferri braucht mehr Seiten! Er will zuviel für 44 Seiten, sodass vieles Hopplahopp abgehandelt wird. Ein 64 Seiter würde ihm gut tun. Wenn dafür die Wartezeit ein Jahr länger wäre, würde ich das gern in Kauf nehmen.
• Manche Gags sind dann doch eher ... naja ...
• Von Italien und seinen Völkern sieht man dann leider doch zu wenig.
• Diese Soße, besonders die Häufigkeit der Erwähnung, ging mir auf die Nerven. Aber ich könnte mir vorstellen, dass damit unsere heutige Zeit, in der man mit Werbung bombardiert wird, karikiert wird.
• Asterix handelt wirklich out of character. Am meisten fiel mir das in der Szene auf, in der er dem Barbaren (?) auf die Glocke gibt (warum???) um ein Panel später Teamfähigkeit zu fordern. Merkwürdig...
• Dass die Karte am Anfang fehlte, hat mir auch nicht gefallen. Hier die Italienkarte, wie seinerzeit bei Korsika, hätte ich charmant gefunden.
Welche Kritikpunkte teile ich nicht:
• Methusalix ist für mich der, der er immer war. Der Dorfälteste, der jedem Frauenrock hinterher guckt. Ich erkenne nicht, dass er hier anders dargestellt wird als sonst.
• Der sprunghafte Wechsel von Szenerie zu Szenerie ist für mich nicht so gravierend. Klar, wie ich schon sagte, braucht Ferri eigentlich mehr Seiten um sich zu entfalten, aber auch bei Goscinny wechselte das Setting teilweise sprunghaft. Da ich momentan zur Einstimmung des neuen Bandes auch alle alten wieder lese, ist es mir besonders bei der Tour, dem Kupferkessel und den Briten aufgefallen. Da sind wir auch teilweise alle 2 Seiten an einem neuen Ort.
• Ich orientiere mich nicht (mehr) an den Alben von Goscinny oder Uderzo. Für mich gibt es einfach nur gute, mittlere und schlechte Alben. Und von den schlechten ist dies hier dann doch einiges entfernt.
• Cäsar spricht in dritter Person von sich. Störte mich nicht im geringsten.
Ich werde den Band in nächster Zeit nochmal lesen. Und spätestens wenn die GA mit dem Papyrus und diesem hier erscheint, lese ich ihn erneut. Und ich glaube schon, dass mein Eindruck beim mehrmaligen Lesen noch besser wird. Müsste ich ihn benoten, ich würde ihm momentan eine solide 3 geben. Ausbaufähig
Gestern abend, Familie liegt im Bett und schläft, habe ich mir den neuen Asterix zu Gemüte geführt.
Mein eindruck ist bisher solala. Mag es an meiner Müdigkeit liegen oder aber an anderen Gründen, so richtig zünden will der Band (noch) nicht bei mir.
Was hat mir gefallen:
• Die Grundidee an sich finde ich schon mal toll. Mir hat schon Tour de France extrem gut gefallen und so liegt mir auch dieses Setting hier sehr.
• Die Einbindung der vielen Völker, vor allem auch die neuen. Frischer Wind, auf dem man in späteren Bänden aufbauen kann. Eine Reise nach Russland oder nach Lusitanien ist doch eigentlich schon lange fällig.
• Die Zeichnungen unterscheiden sich in meinen Augen schon von Uderzo, ohne sie zu karikieren. Mir scheint, Conrad entwickelt einen eigenen, etwas dreckigeren Stil. Ich mag das. Auch wenn Uderzos Zeichnung unerreicht bleiben werden.
• Die vielen hintergründigen Gags, die mir teilweise erst beim Lesen hier im Forum im Nachhinein aufgefallen sind. Ist doch toll, dass man auch beim x-ten Lesen noch neues entdeckt. Das ist es unter anderem auch, was mir bei vielen anderen Asterixen bis heute auffällt.
Was hat mir nicht gefallen:
• Ferri braucht mehr Seiten! Er will zuviel für 44 Seiten, sodass vieles Hopplahopp abgehandelt wird. Ein 64 Seiter würde ihm gut tun. Wenn dafür die Wartezeit ein Jahr länger wäre, würde ich das gern in Kauf nehmen.
• Manche Gags sind dann doch eher ... naja ...
• Von Italien und seinen Völkern sieht man dann leider doch zu wenig.
• Diese Soße, besonders die Häufigkeit der Erwähnung, ging mir auf die Nerven. Aber ich könnte mir vorstellen, dass damit unsere heutige Zeit, in der man mit Werbung bombardiert wird, karikiert wird.
• Asterix handelt wirklich out of character. Am meisten fiel mir das in der Szene auf, in der er dem Barbaren (?) auf die Glocke gibt (warum???) um ein Panel später Teamfähigkeit zu fordern. Merkwürdig...
• Dass die Karte am Anfang fehlte, hat mir auch nicht gefallen. Hier die Italienkarte, wie seinerzeit bei Korsika, hätte ich charmant gefunden.
Welche Kritikpunkte teile ich nicht:
• Methusalix ist für mich der, der er immer war. Der Dorfälteste, der jedem Frauenrock hinterher guckt. Ich erkenne nicht, dass er hier anders dargestellt wird als sonst.
• Der sprunghafte Wechsel von Szenerie zu Szenerie ist für mich nicht so gravierend. Klar, wie ich schon sagte, braucht Ferri eigentlich mehr Seiten um sich zu entfalten, aber auch bei Goscinny wechselte das Setting teilweise sprunghaft. Da ich momentan zur Einstimmung des neuen Bandes auch alle alten wieder lese, ist es mir besonders bei der Tour, dem Kupferkessel und den Briten aufgefallen. Da sind wir auch teilweise alle 2 Seiten an einem neuen Ort.
• Ich orientiere mich nicht (mehr) an den Alben von Goscinny oder Uderzo. Für mich gibt es einfach nur gute, mittlere und schlechte Alben. Und von den schlechten ist dies hier dann doch einiges entfernt.
• Cäsar spricht in dritter Person von sich. Störte mich nicht im geringsten.
Ich werde den Band in nächster Zeit nochmal lesen. Und spätestens wenn die GA mit dem Papyrus und diesem hier erscheint, lese ich ihn erneut. Und ich glaube schon, dass mein Eindruck beim mehrmaligen Lesen noch besser wird. Müsste ich ihn benoten, ich würde ihm momentan eine solide 3 geben. Ausbaufähig
Re: Eure Meinung zum neuen Band
@WeissNix und Bratensos: da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich habe es tatsächlich so gemeint, wie von Troubadix erklärt.
@Erik: ich glaube nicht, dass irgend welche weitere Etappen im Band nicht gezeigt wurden. Auf der Landkarte sind die Etappenorte eingezeichnet. Und im Band fahren sie tatsächlich zunächst von Monza nach Parma. Dann von Parma nach Siena. Dann von Siena nach Rom (bzw. dessen Vorort - es ist mir gerade entfallen, wie der hieß) und schlussendlich von dort nach Neapel.
Insofern hat Caligarius auch keine Etappe ausgelassen, er ist ja schließlich regulär (und als erster) im Vorort von Rom angekommen. Das war das Ende der dritten Etappe, und bis dahin hat er alle Etappen gewonnen hat. Deshalb hat er dort 30 Punkte.
Die Gallier hingegen haben in der ersten Etappe nur 1 Punkt bekommen. Sie müssen also in den beiden anderen Etappen einmal Zweiter und einmal Dritter geworden sein (1+9+8 = 18).
Einzig logische Interpretation ist hier wirklich, dass wer nicht ankommt, nicht gewinnen kann. Mit dem Sieg in der letzten Etappe kommen unsere Gallier auf 28 Punkte und überholen die beiden Prinzessinen.
Man könnte jetzt sagen: warum hat Cäsar dann nicht irgendwie versucht, seinen Wagen über die Ziellinie zu bringen um trotzdem noch zu gewinnen (mit 1 Punkt käme er auf 31)? Die Antwort darauf liegt auf der Hand: ein Wechsel des Pferdewagenfahrers war wohl vermutlich nicht gestattet. Also hätte schon Caligarius selbst irgendwie übers Ziel kommen müssen und hätte das Rennen in dem Fall selbst dann gewonnen, wenn er als Letzter in Neapel angekommen wäre.
Mein Fazit: diese vermeintliche Inkonsistenz (zuerst zählen Punkte, dann zählt der letzte Zieleinlauf) lässt sich erklären. Die Gallier haben demnach wohl nicht deshalb gewonnen, weil sie in der letzten Etappe die Schnellsten waren, sondern weil sie von allen angekommenen Teilnehmern zum Schluss am meisten Punkte hatten.
@Erik: ich glaube nicht, dass irgend welche weitere Etappen im Band nicht gezeigt wurden. Auf der Landkarte sind die Etappenorte eingezeichnet. Und im Band fahren sie tatsächlich zunächst von Monza nach Parma. Dann von Parma nach Siena. Dann von Siena nach Rom (bzw. dessen Vorort - es ist mir gerade entfallen, wie der hieß) und schlussendlich von dort nach Neapel.
Insofern hat Caligarius auch keine Etappe ausgelassen, er ist ja schließlich regulär (und als erster) im Vorort von Rom angekommen. Das war das Ende der dritten Etappe, und bis dahin hat er alle Etappen gewonnen hat. Deshalb hat er dort 30 Punkte.
Die Gallier hingegen haben in der ersten Etappe nur 1 Punkt bekommen. Sie müssen also in den beiden anderen Etappen einmal Zweiter und einmal Dritter geworden sein (1+9+8 = 18).
Einzig logische Interpretation ist hier wirklich, dass wer nicht ankommt, nicht gewinnen kann. Mit dem Sieg in der letzten Etappe kommen unsere Gallier auf 28 Punkte und überholen die beiden Prinzessinen.
Man könnte jetzt sagen: warum hat Cäsar dann nicht irgendwie versucht, seinen Wagen über die Ziellinie zu bringen um trotzdem noch zu gewinnen (mit 1 Punkt käme er auf 31)? Die Antwort darauf liegt auf der Hand: ein Wechsel des Pferdewagenfahrers war wohl vermutlich nicht gestattet. Also hätte schon Caligarius selbst irgendwie übers Ziel kommen müssen und hätte das Rennen in dem Fall selbst dann gewonnen, wenn er als Letzter in Neapel angekommen wäre.
Mein Fazit: diese vermeintliche Inkonsistenz (zuerst zählen Punkte, dann zählt der letzte Zieleinlauf) lässt sich erklären. Die Gallier haben demnach wohl nicht deshalb gewonnen, weil sie in der letzten Etappe die Schnellsten waren, sondern weil sie von allen angekommenen Teilnehmern zum Schluss am meisten Punkte hatten.
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Re: Eure Meinung zum neuen Band
Willkommen, Reschi!
Warum Methusalix laut einigen im neuen Band an Würde verliert, verstehe ich auch nicht.
Mit der Darstellung Cäsars aber bin ich nicht zufrieden. Sowohl was die Leistung des Autors (siehe oben) als auch die des Zeichners angeht. Mir ist Cäsars Nase bei Conrad zu spitz und sein Haar etwas zu voll.
Warum Methusalix laut einigen im neuen Band an Würde verliert, verstehe ich auch nicht.
Mit der Darstellung Cäsars aber bin ich nicht zufrieden. Sowohl was die Leistung des Autors (siehe oben) als auch die des Zeichners angeht. Mir ist Cäsars Nase bei Conrad zu spitz und sein Haar etwas zu voll.
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Re: Eure Meinung zum neuen Band
Danke Troubadix! :)
Das stimmt, zeichnerisch gefällt mir Cäsar auch nicht, aus den von dir genannten Punkten. Aber dass er so aufbrausend dargestellt wird ... ich würde auch durchdrehen, wenn mir der kleine listige und der große Dicke ständig in die Quere kommen
Das stimmt, zeichnerisch gefällt mir Cäsar auch nicht, aus den von dir genannten Punkten. Aber dass er so aufbrausend dargestellt wird ... ich würde auch durchdrehen, wenn mir der kleine listige und der große Dicke ständig in die Quere kommen
Re: Eure Meinung zum neuen Band
Hallo Markus,
Einen Zweifel möchte ich nur insoweit anmelden, als dass ich nicht annehmen, dass der Grund dafür, dass Cäsar den Wagen nicht noch über das Ziel gebracht hat, ist, dass der echte Caligarius hätte gewinnen müssen. Denn diesen Schwindel hätte ja niemand bemerkt, wenn er die Maske aufbehalten hätte. Der ursprüngliche Plan dürfte ja wohl gewesen sein, als echter Caligarius anzutreten.
Es mag sein, dass es für einen Mann ohne Zaubertrankstärke gar nicht so einfach ist, einen Wagen mit Achsbruch über eine längere Strecke zu bewegen. Und man sieht auf S. 44, Bild 5, dass die Reststrecke nicht so kurz ist, wie man es im 1. Bild hätte annehmen können. Vielleicht ist eine Weiterfahrt nach Achsbruch auch gar nicht gestattet (Radwechsel allerdings offenbar schon). In der Formel 1 kann ein Fahrer ja auch nicht sein havariertes Fahrzeug ins Ziel schieben. Und auch hier hat kein anderes Team nach einem Achsbruch seinen Wagen repariert und das Rennen fortgesetzt.
Es mag auch sein, dass Cäsar einfach nicht auf die Idee gekommen ist, bevor er sich im Zorn seiner Maske entledigt hat.
Und schließlich kann es sein, dass es Cäsar dann gar nicht mehr so wichtig war, um jeden Preis zu gewinnen. Ihm ging es vor allem darum, vor seinem Volk gut dazustehen. Wäre der römische Wagen mit dem gehypten Champion mit Achsbruch über das Ziel gehumpelt, um knapp nach Punkten zu gewinnen ... wie hätte er dagestanden? Vielleicht war es Cäsar einfach lieber, vor einem jubelnden Volk als guter Verlierer und Gönner dazustehen, denn als jämmerlicher Gewinner, der es eigentlich nicht so recht verdient hat.
Alles in allem bleibt es dabei, was Du gesagt hast: Man kann den Sieg der Gallier erklären. Dass man es so ausführlich tun muss ist, wie Michael im Grunde treffend bemerkt hat, eine Folge davon, dass Ferri und Conrad sich eines klaren Reglements für eine sehr mäßige Anspielung auf die Formel 1 begeben haben.
Gruß
Erik
Das klingt für mich nahezu alles logisch und stimmig. Dem kann ich mich anschließen - obgleich ich dabei bleibe, dass dieses Reglement hätte erklärt werden sollen.idemix hat geschrieben: ↑20. Oktober 2017 14:44Einzig logische Interpretation ist hier wirklich, dass wer nicht ankommt, nicht gewinnen kann. Mit dem Sieg in der letzten Etappe kommen unsere Gallier auf 28 Punkte und überholen die beiden Prinzessinen.
Man könnte jetzt sagen: warum hat Cäsar dann nicht irgendwie versucht, seinen Wagen über die Ziellinie zu bringen um trotzdem noch zu gewinnen (mit 1 Punkt käme er auf 31)? Die Antwort darauf liegt auf der Hand: ein Wechsel des Pferdewagenfahrers war wohl vermutlich nicht gestattet. Also hätte schon Caligarius selbst irgendwie übers Ziel kommen müssen und hätte das Rennen in dem Fall selbst dann gewonnen, wenn er als Letzter in Neapel angekommen wäre.
Mein Fazit: diese vermeintliche Inkonsistenz (zuerst zählen Punkte, dann zählt der letzte Zieleinlauf) lässt sich erklären. Die Gallier haben demnach wohl nicht deshalb gewonnen, weil sie in der letzten Etappe die Schnellsten waren, sondern weil sie von allen angekommenen Teilnehmern zum Schluss am meisten Punkte hatten.
Einen Zweifel möchte ich nur insoweit anmelden, als dass ich nicht annehmen, dass der Grund dafür, dass Cäsar den Wagen nicht noch über das Ziel gebracht hat, ist, dass der echte Caligarius hätte gewinnen müssen. Denn diesen Schwindel hätte ja niemand bemerkt, wenn er die Maske aufbehalten hätte. Der ursprüngliche Plan dürfte ja wohl gewesen sein, als echter Caligarius anzutreten.
Es mag sein, dass es für einen Mann ohne Zaubertrankstärke gar nicht so einfach ist, einen Wagen mit Achsbruch über eine längere Strecke zu bewegen. Und man sieht auf S. 44, Bild 5, dass die Reststrecke nicht so kurz ist, wie man es im 1. Bild hätte annehmen können. Vielleicht ist eine Weiterfahrt nach Achsbruch auch gar nicht gestattet (Radwechsel allerdings offenbar schon). In der Formel 1 kann ein Fahrer ja auch nicht sein havariertes Fahrzeug ins Ziel schieben. Und auch hier hat kein anderes Team nach einem Achsbruch seinen Wagen repariert und das Rennen fortgesetzt.
Es mag auch sein, dass Cäsar einfach nicht auf die Idee gekommen ist, bevor er sich im Zorn seiner Maske entledigt hat.
Und schließlich kann es sein, dass es Cäsar dann gar nicht mehr so wichtig war, um jeden Preis zu gewinnen. Ihm ging es vor allem darum, vor seinem Volk gut dazustehen. Wäre der römische Wagen mit dem gehypten Champion mit Achsbruch über das Ziel gehumpelt, um knapp nach Punkten zu gewinnen ... wie hätte er dagestanden? Vielleicht war es Cäsar einfach lieber, vor einem jubelnden Volk als guter Verlierer und Gönner dazustehen, denn als jämmerlicher Gewinner, der es eigentlich nicht so recht verdient hat.
Alles in allem bleibt es dabei, was Du gesagt hast: Man kann den Sieg der Gallier erklären. Dass man es so ausführlich tun muss ist, wie Michael im Grunde treffend bemerkt hat, eine Folge davon, dass Ferri und Conrad sich eines klaren Reglements für eine sehr mäßige Anspielung auf die Formel 1 begeben haben.
Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
Re: Eure Meinung zum neuen Band
Hallo nochmal!
Andererseits wüsste ich aber auch keine Alternative zu der Punkteregel.
Gleich lange Pause für alle, sodass jeder mit dem selben Zeitabstand startet, wie er angekommen ist? Dann müssten die Lusitaner bereits die zweite Etappe am Abend beginnen.
Messen der Zeitabstände und summieren der Gesamtzeit? Das wäre auch nicht praktikabler (im Sinne von "übersichtlicher") gewesen.
Keine Einteilung in Etappen, sondern ganz einfach: wer zuerst in Neapel ankommt, hat gewonnen? Dann wäre die Geschichte eine andere geworden, mit Nachtfahrten und ohne die gemeinsamen Abende an den jeweiligen Etappenorten. Auch hätte die Szene mit der Aufgabe von Caligarius ganz anders gestaltet werden müssen. Eben mal zu einer Orgie beim Senator, wäre er dann während des Rennens wohl nicht gegangen.
Auf den zweiten Blick ist das Punktesystem also vielleicht gar die einzig gangbare Lösung. Nur hätte es zum Schluss aufgelöst werden müssen. Eine Sprechblase bei der Pokalübergabe hätte gereicht, in etwa "Gewinner mit XXVIII Punkten: Obelix und Asterix".
Gruß
Markus
Andererseits wüsste ich aber auch keine Alternative zu der Punkteregel.
Gleich lange Pause für alle, sodass jeder mit dem selben Zeitabstand startet, wie er angekommen ist? Dann müssten die Lusitaner bereits die zweite Etappe am Abend beginnen.
Messen der Zeitabstände und summieren der Gesamtzeit? Das wäre auch nicht praktikabler (im Sinne von "übersichtlicher") gewesen.
Keine Einteilung in Etappen, sondern ganz einfach: wer zuerst in Neapel ankommt, hat gewonnen? Dann wäre die Geschichte eine andere geworden, mit Nachtfahrten und ohne die gemeinsamen Abende an den jeweiligen Etappenorten. Auch hätte die Szene mit der Aufgabe von Caligarius ganz anders gestaltet werden müssen. Eben mal zu einer Orgie beim Senator, wäre er dann während des Rennens wohl nicht gegangen.
Auf den zweiten Blick ist das Punktesystem also vielleicht gar die einzig gangbare Lösung. Nur hätte es zum Schluss aufgelöst werden müssen. Eine Sprechblase bei der Pokalübergabe hätte gereicht, in etwa "Gewinner mit XXVIII Punkten: Obelix und Asterix".
Gruß
Markus
wuff! wuff! JAUL? JÅUL! GRRRØØØÅÅRRR!
Und so was schimpft sich Lyriker!
Und so was schimpft sich Lyriker!