Hallo,
da ich wohl momentan doch nicht dazu komme, meine ultimative Abhandlung über den Film zu verfassen, will ich wenigstens auf ein paar Punkte mal eingehen.
Lupus hat geschrieben:Der Film war nicht so stark Asterix fixiert, was ich aber nicht als schlimm empfinde.
das sehe ich im Prinzip ähnlich. Es ist nicht schlimm, daß Asterix nicht die Hauptrolle spielt. Aber ich finde leider schon, daß der Charakter von Asterix nicht im richtigen Licht dargestellt wird. Obelix ist sehr schön stimmig. Seine einfache Logik, seine Gutmütigkeit und sein Spaß an den Raufereien, aber auch seine Empfindlichkeit kommen sehr gut heraus.
Asterix allerdings tritt kaum in Erscheinung. Jemandem, der so clever ist, wie er, müßte doch klar sein, daß Grautvornix nie im Leben einen Hinkelstein heben oder Spaß an der Prügelei mit den Römern haben kann, ohne Zaubertrank getrunken zu haben. Auch, daß er bei Grautvornix' Musik letztlich mittanzt, wird seiner eher rationalen Art und der Zurückhaltung, die er sonst an den Tag legt, mE nicht gerecht. Am Ende ist es auch nicht sein Einfall, sondern ein bloßer Zufall, daß die (meisten) Normannen die Angst erlernen. Wenigstens diesen kleinen, triumphalen Auftritt hätte man dem Titelhelden belassen können.
Magnix hat geschrieben:Für mich waren die witzigsten Stellen im Abspann. (Die Bilder dort)
Ja, dem stimme ich zu. Es mag dahinstehen, ob die Bilder nun wirklich das Lustigste am ganzen Film sind, jedoch ist jedem zu empfehlen, nicht zu früh aus dem Kino zu gehen. Besonders die Fortsetzung des Piratengags dort (Abba nimmt die rolle von Obelix ein, Grautvornix bleibt "zurückhaltend") hat mir sehr gefallen. Allerdings habe ich mich schon gefragt, ob Abba und Grautvornix nicht auch auf dem letzten Bild etwas zu jung aussehen für Nachwuchs...
Was mich an dem Film extrem gestört hat - Lucas hatte es schon kurz angesprochen - war, daß die Musik, zu der die Gallier und Wikinger tanzen, sowohl die von Troubadix kommende, als auch diejenige von Grautvornix offenbar von einer Band begleitet sein muß, ja zu großen Teilen sogar Gesang voraussetzt, aber nirgends musizierende, geschweige denn singende Gallier bzw. Wikinger sind. Auch sind beim Training die Piraten vielleicht ein wenig zu oft vorgekommen. 3x innerhalb weniger Tage. Soviele Schiffe könnten sie sich gar nicht leisten und es ist ja nun auch nicht so, daß sie immer vor Galliens Küste herumschippern würden, so daß Asterix und Obelix nur aufs Meer harausfahren brauchen, um sie zu treffen. Alle Begegnungen in den Comics waren mehr oder minder zufällig. Das ist also schon etwas übertrieben.
Daß schließlich ein Mädchen mit Federn (!) einen Bart simulieren können, halte ich auch für eine abwegige Idee.
Am Ende ging es mir dann etwas zu fix. Nach der Aufklärung über Kryptograf's Lüge und die Heimkehr sind die Normannen zu Gast bei den Galliern... da sind aber sehr schnell aus Feinden Freunde geworden.
Insgesamt hat der Film aber auch mir trotz allen Abstrichen im Detail ganz gut gefallen, nachdem ich auf die größeren der "kleinen Grausamkeiten" (Abba, die Liebesgeschichte u.ä.) ja ganz gut vorbereitet war und mich somit auf das Positive konzentrieren konnte.
Unklar geblieben ist mir die Rolle des Kryptograf. Ist er nun ein richtiger Wikinger, oder nicht? Er hat Angst, er ist nicht Seefest und Olaf kann doch nun wirklich bestenfalls sein Adoptivsohn sein (sie ähneln sich überhaupt nicht)!
Lupus hat geschrieben:Ich freue mich schon auf den Realfilm!
Für meine Person möchte ich lieber davon sprechen, daß ich gespannt bin auf den Realfilm. Eine (Vor-)Freude ist es (zumindest noch) nicht gerade, aber man wird sehen. Es ist ja auch noch ca. 1 1/2 Jahre hin.
Gruß
Erik